The Pacific
Mini-Serie, USA 2010
Handlung
Als Bob Leckie im Dezember 1941 aus der Kirche Saint Mary tritt, trifft er seine Nachbarin Vera und wagt es zum ersten Mal, sie anzusprechen.
Leckie: Ich hab mich gemeldet. Zu den Marines. Meinen Beitrag leisten.
Vera: Also wenn ich Sie nicht mehr sehe, bevor Sie fahren … Passen Sie gut auf sich auf. [Wendet sich der Kirchentür zu.]
Leckie [hält ihr die Türe auf]: Warten Sie … ich helfe Ihnen. Vielleicht schreib ich Ihnen.
Vera [sieht ihn an]: Okay … — The Pacific, Part 1
Etwa zur selben Zeit hält Lt Col. Puller vor seinem versammelten Unteroffizierscorps – darunter Basilone – eine Rede, ehe er sie in den Weihnachtsurlaub entlässt.
Lt Col. Puller: […] Am 7. Dezember hat sich einiges ereignet … in Pearl Habour auf Hawaii. Am selben Tag, dem 8. Dezember auf der anderen Seite der geographischen Datumsgrenze, wurden Orte namens Guam, Wake, die malaiische Halbinsel, Hongkong und die Philipinnen ebenfalls angegriffen. Von der Army, der Airforce und der Navy des japanischen Kaiserreiches. Die Japaner sind dabei, die Hälfte der Welt zu erobern. Und sie haben auch die Absicht, sie zu behalten. Durch Angriffe aus der Luft, zu Land und auf See. Aber mit einem werden sie unter Garantie nicht rechnen: mit dem United States Marine Corps.
Vergessen Sie 'mal Europa, die Nazis, Mussolini … um Hitler sollen sich andere kümmern – solange sie's dort ohne uns schaffen. Der Pazifik wird unser Kriegsschauplatz sein. Sie werden sich Kämpfe mit den Japanern auf so kleinen Gebieten liefern, von denen Sie noch nie gehört haben. Sie, das Unteroffizierscorps, sind das Gerüst der Truppe. Sie führen die Befehle aus, die von oben kommen. Und wenn dieser Krieg vorbei ist, wenn wir über die Hauptinseln Japans hinweggefegt sind und jeden Winkel ihres Imperiums zerstört haben, wird es die Strategie von anderen gewesen sein, aber Sie werden den Sieg errungen haben. […] — The Pacific, Part 1
Auch der junge Eugene Sledge brennt darauf, sich freiwillig zu melden. Doch sein Vater, ein wohlhabender, praktischer Arzt, stellt auch zu Weihnachten 1941 fest: Die Herzgeräusche sind noch da … Die Enttäuschung ist umso größer, als sein bester Freund Sidney in den Krieg zieht.
Am 7. August 1942 beginnen die Amerikaner mit der 1. Marine-Division auf der von den Japanern besetzten Insel Guadalcanal zu landen.
Offizier an Deck vor den Landungseinheiten: Vergesst die ganze Scheiße, die ihr über die Japaner gehört habt. Sie war'n am Zug, jetzt sind wir dran! Diese Mistkerle haben mit dem Krieg angefangen! Aber ich verspreche euch: Wir werden ihn beenden! Diese schlitzäugigen Affen wollen diese Scheißinsel als Flugfeld benutzen, um uns fertig zu machen! Aber wir werden die letzten Japsen an ihren gelben Eiern aus ihren mit Scheiße gefüllten Löchern zerren, und denen werden die Augen rausfallen, wenn der erste amerikanische Flieger auf ihrem Flugfeld landet. Und jetzt alle runter in die Boote! Auf zum Strand! Ab sofort richtet sich euer Fokus nur auf eins, und zwar auf die Zielobjekte. Wenn ihr die Japsen seht, legt sie alle um! Und jetzt bewegt eure Ärsche! Machen wir sie fertig! — The Pacific, Part 1
Die Landung gelingt, denn die Japaner ziehen sich vorerst kampflos in den Dschungel zurück. Doch dann muss sich die Navy nach schweren Angriffen aufs offene Meer zurückziehen …
Kritik
Die 10teilige Mini-Serie The Pacific zeigt den Krieg im Pazifik (1941–1945) historisch getreu und schonungslos realistisch aus der Sicht dreier Marines: Robert Leckie, Eugene Sledge – auf deren Büchern die Mini-Serie vorallem beruht – und John Basilone.
The Pacific ist das Gegenstück zu Band of Brothers, das die Executive Producer Tom Hanks und Steven Spielberg 2001 produziert hatten. Band of Brothers thematisierte den Zweiten Weltkrieg im Westen Europas und folgte dabei der Easy-Kompanie der 101st Airborne vom D-Day bis zur Besatzungszeit. The Pacific zeigt den – aus US-amerikanischer Sicht – anderen großen Kriegsschauplatz, den pazifischen Ozean, den Krieg gegen das japanische Kaiserreich.
Während die Easy-Kompanie in Band of Brothers bis zum Kriegsende unermüdlich von Einsatz zu Einsatz eilt, zeigt The Pacific ein viel persönlicheres Bild vom Leben einzelner, einfacher Soldaten – auch abseits der Kampfhandlungen. So folgt die Handlung Leckie (mit der 1st Marine Division) ebenso ins australische Melbourne wie Basilone, wenn er als Kriegsheld und Aushängeschild für die Kriegsanliehen durch die Heimat tourt.
Da der Fokus auf nur wenigen Einzelpersonen liegt, treten natürlich die (kriegsbedingten) Veränderungen der Charaktäre auch deutlicher hervor und es wird den ZuschauerInnen bewusster, was dieser Krieg aus den blutjungen Männern gemacht hat.
Dr. Sledge zu seinem Sohn Eugene: Das Schlimmste daran, die Soldaten aus dem ersten Weltkrieg zu behandeln, war nicht, ihre Wunden zu versorgen, sondern die Erkenntnis, dass man ihre Seelen zerstört hatte. Ich möchte dir nicht eines Tages in die Augen schauen müssen und keinen Funken mehr sehen … keine Liebe, kein … Leben … Es würde mir das Herz brechen. — The Pacific, Part 2
Historischer Hintergrund
Üblicherweise wird der Beginn des Zweiten Weltkrieges gleichgesetzt mit dem Überfall Hitler-Deutschlands auf Polen (1. September 1939) bzw. dem Überfall Japans auf den US-Stützpunkt Pearl Harbour (7. Dezember 1941) und den darauffolgenen, gegenseitigen Kriegserklärungen der USA, Japans, Deutschlands und deren jeweiligen weiteren Verbündeten.
Zweifellos kann man ab Dezember 1941 von einem zusammenhängenden, globalen Krieg sprechen, aber
das Aufflammen der einzelnen Kriegsschauplätze war zeitlich sehr unterschiedlich.
In Europa ist es zweifellos der deutsche Angriff auf Polen, auch wenn man die bereits vorangegangenen Gebietserweiterungen Deutschlands (Saarland, Österreich, Sudentengebiete, Tschechoslowakei) beim besten Willen nicht als durchwegs friedlich bezeichnen kann.
In Asien ist die genaue Datierung noch komplizierter. Der Zweite Japanisch-Chinesische Krieg begann am 7. Juli 1937 mit einer Invasion Japans, nachdem sich Japan bereits zuvor (1931)
aggressiv der Mandschurei bemächtig und den Marionettenstaat Mandschukuo eingerichtet hatte (siehe u.a. Der letzte Kaiser). In Dezember 1937 sorgte bereits die Versenkung des US-amerikanischen Kanonenboots USS Panay für eine Krise zwischen Japan und den USA. Die Berichte über japanische Greueltaten wie das Massaker von Nanking verschlechterten die Stimmung weiter.
Als sich Japan 1940 trotz aller Warnungen der USA gegen die britischen und holländischen Besitzungen rüstete, antworteten die Vereinigten Staaten von Amerika im Juli 1941 mit einem vollständigen Ölembargo, das Japan rd. 90% seiner Öl-Importe kostete.
Im Vertrauen auf den vorherrschenden Isolationismus und Pazifismus in den USA sowie in der fatalistischen Überzeugung, ein bewaffneter Konflikt mit den USA sei ohnedies unausweichlich, schlug Japan im Dezember 1941 gleichzeitig gegen die Pazifik-Flotte der USA auf Hawaii und in Südostasien zu. Während die Kolonialmächte in Europa gebunden und die USA entsetzt über die Versenkung großer Teile ihrer Pazifik-Flotte in Pearl Harbour waren, überrannte Japan die malaiische Halbinsel, Indonesien, die Philippinen und zahlreiche weitere Inselgruppen.
Doch ab dann bewahrheitete sich die Einschätzung Admiral Yamamoto Isorokus, Oberbefehlshaber der Kombinierten Flotte und ehemaliger japanischer Marineattaché in Washington, immer mehr: … Sollte der Krieg aber ein zweites oder drittes Jahr dauern, sehe ich äußerst schwarz!
Besetzung
PFC Robert "Peaches" Leckie | … James Badge Dale | |
PFC Eugene Sledge | … Joseph Mazzello | |
Sgt. John Basilone | … Jon Seda | |
Lt Col. Lewis "Chesty" Puller | … William Sadler | |
PFC Sidney Phillips | … Ashton Holmes | |
PFC Lew "Chuckler" Juergens | … Josh Helman | |
PFC Mernell "Snafu" Shelton | … Rami Malek | |
Cpl. R.V. Burgin | … Martin McCann | |
PFC Wilbur "Runner" Conley | … Keith Nobbs | |
2nd Lt. Stone | … Toby Leonard Moore | |
Pvt. Lil'One | … David Ludlow |
Regie: Jeremy Podeswa, Timothy Van Patten, David Nutter, Carl Franklin,
Tony To und Graham Yost
Drehbücher: Bruce C. McKenna u.a. nach den Büchern With the Old Breed: At Peleliu and Okinawa von Eugene Sledge und Helmet for My Pillow von Robert Leckie, sowie China Marine von Eugene Sledge und Red Blood, Black Sand von Chuck Tatum.
DVD
Laufzeit: | 10 Folgen, 522 min. (6 DVDs) | |
Ton: | Dolby Digital 5.1 | |
Sprachen: | Deutsch, Englisch, Italienisch |
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