Kagemusha
Der Schatten des Kriegers
Spielfilm, J 1980. Regie: Akira Kurosawa
Handlung
Im 16. Jahrhundert ist die Macht in Japan auf mehrere Clans aufgeteilt, die einander bekämpfen, vorallem um die Herrschaft über die Hauptstadt Kyoto. Die drei mächtigsten Fürsten sind Nobunaga aus dem Hause Oda, Ieyasu auf dem Hause Fokugawa und Shingen aus dem Hause Takeda.
Shingen – von Freund und Feind respektvoll Der Berg genannt – beschäftigt zu seiner Sicherheit auch Doppelgänger, die mancherorts seinen Platz einnehmen. Doch keiner sieht ihm so ähnlich wie Kagemusha: ein Dieb, den Shingens Bruder Nobukado deshalb vor der Kreuzigung bewahrt.
1572 startet Shingen seinen Angriff auf Kyoto. Nach siegreichen Schlachten über seine Rivalen beginnt Shingen mit der Belagerung von Ieyasus Festung Noda. Weil einer der Belagerten abends so schön auf der Flöte spielt, macht sich Shingen selbst zur belagerten Festung auf. Doch ein aufmerksamer Musketier hat die Vorbereitungen für Shingens abendlichen "Konzertplatz" bemerkt; Shingen wird schwerst verletzt und weggebracht.
Kurz vor seinem Tod befielt Shingen im engsten Kreis seiner Vasallen und Heerführer, seinen Tod drei Jahre lang geheim zugehalten; auch sollen sie seinen Traum von der Einnahme Kyotos fallen lassen und in diesen drei Jahren nur den bestehenden Besitz verteidigen.
Um den letzten Willen Shingens zu befolgen, müssen nicht nur die Feinde getäuscht werden, sondern auch die eigenen Leute, ja selbst die Konkubinen und der kleine Enkel Shingens (der als eigentlicher Nachfolger bestimmt ist). Nobunaga kann die Rolle nicht dauerhaft einnehmen, daher präsentiert er den Vertrauten Kagemusha.
Währenddessen rätseln Nobunaga und Ieyasu, ob Shingen tatsächlich noch am Leben ist, denn nach der Einnahme Nodas endete der Angriff Shingens auf Kyoto und ihre Spione berichten Widersprüchliches. Um den Takeda-Clan zu reizen und Shingens Verhalten zu prüfen, beginnt Ieyasu einen Angriff. Der heißblütige Sohn Shingens, Katsuyori Takeda, drängt auf einen Feldzug, doch Kagemusha erweist sich als besterer Doppelgänger, als gedacht:
Kagemusha: Bewegt euch nicht. Ein Berg bewegt sich nicht.
Die Pfiffigkeit Kagemushas löst bei den Eingeweihten aber auch Bedenken aus. Da man offenbar nicht in der Lage ist, alle Eventualitäten vorherzusehen, ist man zwar auf Kagemushas Improvisationstalent angewiesen; doch er ist nur ein Schatten. Wie kann man sicherstellen, dass der Schatten ein Schatten bleibt?
Nobukado: Ich beneide ihn nicht um das Leben, das er führt. Ein Schatten ist ein Schatten und muss es immer bleiben. Ja, er muss sich fühlen, als wäre er bereits ans Kreuz genagelt worden.
Als es Ieyasu gelingt, Katsuyori – der sich vom Rat als Kind behandelt fühlt – ausreichend zu provozieren, zwingt dieser durch Eigeninitiative den Rat zur Aufgabe der von Shingen befohlenen reinen Defensivtaktik …
Kritik
Dank der Produzenten George Lucas und Francis Ford Coppola konnte Akira Kurosawa (1910–1998) ein aufwändig ausgestattetes Epos schaffen.
Nicht allein die vielen opulenten Schlachtszenen überzeugen; die würdevolle Bedächtigkeit der Dialoge, die theatralischen Gesten und zahlreiche, liebevoll ins Bild gerückte Details vermitteln ein autentisches Bild der japanischen Gesellschaft zu Beginn der Neuzeit, deren Philosophie (und Verhaltensweisen) bis heute, im Japan des 21. Jahrhunderts, nachwirkt.
Besetzung:
| Shingen Takeda / Kagemusha | … Tatsuya Nakadai | |
| Nobukado Takeda | … Tsutomu Yamazaki | |
| Masakage Yamagata | … Hideji Otaki | |
| Katsuyori Takeda | … Kenichi Hagiwara | |
| Sohachiro Tsuchiya | … Jinpachi Nezu | |
| Nobunaga Oda | … Daisuke Ryu | |
| Ieyasu Tokugawa | … Masayuki Yui |
Regie: Akira Kurosawa
Drehbuch: Akira Kurosawa und Masato Ide
DVD:
| Filmlänge: | ca. 152 min. (Eine doppeltbeschichtete DVD) | |
| Ton: | Stereo (Japanisch), Mono | |
| Sprachen: | Deutsch, Japanisch, Spanisch |
Keine Extras.
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