Theodor Kissel

Das Forum Romanum
Leben im Herzen Roms

Sachbuch, 2004

Hinter dem etwas unscheinbar wirkenden Titel verbirgt sich ein absolut lesenswertes Buch. Wer sich für das einstige politische Machtzentrum im Herzen Roms interessiert, seine Gebäude und deren Funktionen wie auch den gesellschaftlichen Hintergrund, wird hier bestens informiert.
Die über 300 Seiten sind leicht und angenehm zu lesen, alle Quellenangaben finden sich im Text.

Inhalt

Die Einleitung befasst sich mit dem Untergang des Forum Romanum und seiner Wiederauferstehung: die Demontage der Bauten im Mittelalter und die Geschichte der "Wiederentdeckung" der verbliebenen Reste.

Das Forum als sakraler und politischer Mittelpunkt Roms

Von den ältesten architektonischen Abbildern der mythischen Frühgeschichte zu den wichtigsten Gebäuden des republikanischen Forums:

Die Bauten werden einzeln und ausführlich besprochen – ihre Geschichte, ihr Aussehen (sowie sich das rekonstruieren läßt), ihre Funktion und ihre Bedeutung.

Das Forum als Schaubühne gesellschaftlicher Großereignisse

Drei Großereignisse stehen im Mittelpunkt des zweiten Kapitels: Der Triumphzug, das Begräbnis (angesehener BürgerInnen) und das staatliche Opfer. Jedes dieser Ereignisse war eng mit dem Forum Romanum verbunden. Besonders behandelt werden – auf Grund der besonders guten Quellenlage – die Leichenfeier für Gaius Iulius Caesar und jene für seinen Erben Augustus.

Das Forum Romanum als öffentliches Parkett des römischen Alltagsleben

Das dritte Kapitel ist dem Forum als Kommunikations-Zentrum gewidmet, als Ort der Begegnung, Diskussion und Unterhaltung. Politische Reden, Gesetzesanträge, Wahlkämpfe, Gerichtsverhandlungen aber auch Gladiatorenkämpfe und Straßenstrich – der Alltag auf dem Forum.

Das Forum im Wandel der Zeit (4.–1. Jahrhundert v.Chr.)

Das letzte Kapitel handelt vom Wandel des republikanischen Forums zum Zentrum des kaiserlichen Roms. Wie der Ehrgeiz der vermögenden, adeligen Familien und die Begegnung mit dem prunkvollen Griechenland das alte, bäuerliche Marktgebiet zum repräsentativen Mittelpunkt einer Großmacht gestalteten, der Drang zur Selbstdarstellung Einzelner von der Republik und vorallem ihren jeweiligen Gegnern bekämpft wurde und schließlich ab Iulius Caesar das Forum Romanum immermehr zum Ort der Selbstpräsentation der römischen Herrscher wurde.
Speziell behandelte Bauten:

Kritik

Was fehlt sind Personen- und Sachregister und vorallem brauchbare Pläne. Zwei kleine Pläne vom Forum Romanum (auf Seite 51 und einen noch kleineren auf Seite 33) – das kann's ja wohl nicht sein … sollte man meinen. Wie leider überhaupt der Einsatz des spärlichen Bildmaterials bei Weitem nicht dem Inhalt gerecht wird.

Dennoch: Lesenswert! – Die fehlenden Bilder und Pläne findet man übrigens z. B. in den Büchern Kunst & Architektur Rom und Rom. Ein archäologischer Führer.

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7. Mai 2006 / 2014

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Cover Das Forum Romanum
Kissel: Das Forum Romanum

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