Führertreu und Gottbegnadet
Künstlereliten im Dritten Reich
Sachbuch, 1991
Das 1991 erschienene Buch befasst sich mit der Tätigkeit der Künstler und Kulturinstitutionen im Dritten Reich und auch der "Vergangenheitsbewältigung" dieser nach 1945.
Schwerpunkte sind dabei Oper- und Schauspielhäuser, sowie Orchestermusik und Film. Bemerkenswert ist auch die Fallstudie zur nationalsozialistischen (Un-)Kulturpolitik in Wien.
Deutlich erkennbar sind die – trotz Arisierung und Rassengesetzen – eingeräumten Handlungsspielräume im Kunst- und Kulturbereich, die notwendig waren, zum einen, um das NS-Regime innen- wie auch aussenpolitisch als "Hochkultur" erscheinen zu lassen, zum anderen für die vorallem ab 1939 (leider häufig unterschätzte) Systemerhaltung, die Aufrechterhaltung der Moral.
Anhand einiger Biographien zeigt Rathkolb, wie sich Künstler bewusst und unbewusst, willfährig oder widerstrebend von der nationalsozialistischen Propaganda haben benutzen lassen, wie sie die "Entfernung der jüdischen Elemente aus dem deutschen Kulturbetrieb", ihre Bekanntschaft mit ranghohen Nazi-Größen und ihre "Gesinnung" und Parteizugehörigkeit zum Zwecke ihrer Karriereförderung genutzt haben – oder um sich für diskriminierte Angehörige und Bekannte einzusetzen.
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