Die beiden Nachtwandler
oder: Das Notwendige und das Überflüssige
Posse mit Gesang in zwei Akten, erstmals am 6. Mai 1836 als "Benefiz-Vorstellung" für Nestroy aufgeführt. Nestroy spielte den Seilergesellen Fabian Strick, Wenzel Scholz seinen Meister Sebastian Faden. Die Musik stammte von Adolf Müller.
Inhalt
Der Seiler Faden ist Nachwandler. Eines Nachts will eine Gruppe von Einbrechern und Dieben den neuen Herrn der Umgebung, Lord Howard, im Wirtshaus ausrauben. Doch sie halten den schlafwandelnden Faden für ein Gespenst und flüchten.
Der so umbeschadet davongekommene Lord Howard beschließt, sich bei seinem Lebensretter auf spezielle Art zu bedanken: Er will ihn glücklich machen. Als er dies seinem künftigen Schwiegervater Lord Wathfield erklärt, entwickelt sich ein Wortgefecht und Howard schwört, nicht eher seine Verlobte Malvina zu heiraten, ehe nicht der fremde Nachtwandler ein glücklicher Mann ist.
Wathfield und Howard machen den Seiler ausfindig, als der eben aus dem Haus der Kräutlerin gejagt hat – der Nachtwandler hat in Babettes Zimmer geschlafen, der Geliebten seines Gesellen Strick. Durch ein Missverständnis hält er die beiden Lords für Geister. Und sie erklären ihm, ihm alles zu geben, was notwendig ist, um ihn glücklich zu machen – mit der Einschränkung, dass alles rückgängig gemacht wird, wenn er etwas überflüssiges verlangt.
Die bescheidenen Ansprüche Fadens steigern sich mit dem Auftreten von Herrn von Brauchengeld und seiner Töchter; Faden – wegen der Affäre von seiner Geliebten Hannerl und deren Bruder, den bandlkramer Pumpf, verstossen – verliebt sich in Emilie, Strick in deren Stubenmädchen Theres. Und das kostet Howard sogar sein Schloss. Doch bei der Verlobungsfeier verlangt Faden, Wathfield soll seinen altertümlichen Haarzopf abnehmen – und alles wird rückgängig gemacht.
Als am Abend alle Strick und Faden beim Nachtwandeln sehen, klärt sich die Affäre: Hannerl "vergibt" Faden, Strick seiner Barbette, die Lords geben sich zu erkennen und versprechen Faden einen finanziellen Zuschuss für sein marodes Geschäft.
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