Frost/Nixon
Originaltitel: Frost/Nixon
Spielfilm, USA 2008. Regie: Ron Howard
Handlung
Mit seinem Rücktritt war der US-Präsident Richard M. Nixon am 9. August 1974 einem Amtsenthebungsverfahren zuvorgekommen – ohne ein Schuldeingeständnis abzugeben. Weder in der Watergate-Affäre noch in allen anderen "Missbräuchen der Regierungsgewalt", die damals von Kongress-Ausschüssen und Medien untersucht und das amerikanische Volk in Atem hielten.
In Australien verfolgt der junge, britische Talkshowmaster David Frost Nixons Abschied im Fernsehen … und hat die Idee zu einem Interview mit Nixon.
John Birt [Frosts Produzent]: Richard Nixon? […] Gerade gestern lief dein Interview mit den Bee Gees!
David Frost: Waren die nicht umwerfend? … Jetzt mal im Ernst, John. Wir haben öfter schon politische Interviews gemacht.
John Birt: Ok … und wie soll das aussehen?
David Frost: Ein kompletter, alles einschließender Rückblick auf sein Leben, seine Präsidentschaft …
John Birt: Und?
David Frost: Und was?
John Birt: Hör mal, David … Das Einzige, was die Leute hören wollen, wenn man mit Richard Nixon spricht, ist ein Geständnis. Ein klares und vorbehaltloses Geständnis.
David Frost: Das … ööh … bekommen wir auch noch.
John Birt: Von Richard Nixon?
David Frost:Ach bitte, John! Denk an die Einschaltquoten, die wir kriegen! … Weißt du, wie viele seine Abschiedsrede im Weißen Haus gesehen haben? 400 Millionen!
Ein Monat später begnadigte Gerald Ford als US-Präsident seinen Vorgänger bedingungslos und ohne Einschränkungen für alle Verfehlungen gegen den Staat, die Nixon im Zeitraum von 1969 bis 1974 begangen hat oder haben könnte oder an denen er irgendwie beteiligt war. Zurück blieb ein verärgertes und politisch schwer enttäuschtes Volk, das nach einer restlosen Aufklärung der Affäre verlangte und wenigstens eine Entschuldigung Nixons erhofft hatte.
Weit von Gedanken an Entschuldigungen und Fehlereingeständnissen entfernt, schreibt Nixon an seinen Memoiren – "Um die Dinge richtig zu stellen".
Swifty Lazar [Nixons Literatur-Agent]: Wissen Sie … wenn Ihnen so viel daran liegt, die Dinge richtig zu stellen, dann reden sie doch mal mit ihm.
Richard Nixon: Mit wem?
Swifty Lazar: David Frost … dem englischen Talk-Showmaster.
Richard Nixon: Wieso sollt' ich mit ihm reden wollen, diesem David Frost?
Swifty Lazar: Naja, vor einer Weile hat er mal ein Interview angefragt …
Richard Nixon: Nein.
Swifty Lazar: Gut. Haben wir nicht weiterverfolgt, weil wir ihn offen gesagt nicht für geeignet hielten.
Richard Nixon: Ich hab gedacht, wir machen auch schon eins – mit CBS …
Swifty Lazar: Das stimmt auch. Meine Überlegung war nur, dass es mit Frost sehr viel leichter wäre als mit Mike Wallace.
Richard Nixon: Wär's wohl … aber es hätte auch weit weniger … Glaubwürdigkeit.
Swifty Lazar: Stimmt. Ja. Wir bekämen aber auch mehr Geld.
Richard Nixon: Wirklich?
Das gigantische Honorar von 600.000 US$ und die Aussicht auf ein "in Watte gepacktes" Politik-Gespräch lassen Nixon auf Frost's Angebot eingehen.
Frost hingegen setzt seine gesamte Existenz auf's Spiel, da er alles vorfinanzieren muss. Und die vorgesehenen großen Fernsehsender und Werbekunden sind längst nicht so überzeugt vom Erfolg Frosts wie er selbst.
Ein Erfolg, der ganz davon abhängt, Nixon im Fernsehinterview zur nennenswerten Schuldeingeständnissen zu bewegen. Und die beiden ersten Interviewteile verlaufen alles andere als gut – "Tricky Dick" scheint in Höchstform.
Kritik
Unspektakläres, großartiges Drama über das historische Interview aus dem Jahre 1977 – 5fach Oscar-nominiert, darunter Bester Film, Beste Regie, Bestes Drehbuch, Beste Hauptrolle (Frank Langella).
Besetzung
Richard Nixon | … Frank Langella | |
David Frost | … Michael Sheen | |
James Reston, Jr. | … Sam Rockwell | |
Jack Brennan | … Kevin Bacon | |
John Birt | … Matthew Macfadyen | |
Bob Zelnick | … Oliver Platt | |
Caroline Cushing | … Rebecca Hall |
Regie: Ron Howard
Drehbuch: Peter Morgan
DVD
Filmlänge: | 117 min. | |
Ton: | Dolby Digital 5.1 | |
Sprachen: | Deutsch, Englisch |
Extras:
- Unveröffentlichte Szenen
- Making Off
- Ausschnitte aus den Original-Interviews (100 min.)
- Die Nixon-Sammlung
- Kommentar mit Regisseur Ron Howard
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