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Pausanias
Biographie:
Alles, was wir heute über den Autor der Beschreibung Griechenlands wissen, ist von der Wissenschaft aus seinem Werk erschlossen. Pausanias war weder Grieche noch Italiener, sondern stammte wohl aus Kleinasien, genauer gesagt aus Lydien. Das dortige Siphylosgebirge kannte Pausanias sehr gut und es wird auffällig oft in seinem Werk erwähnt. Magnesia und/oder Pergamon könnten somit seine Heimat gewesen sein.
Das erste der zehn Bücher der Beschreibung Griechenlands hat er um 160 n.Chr. geschrieben, das zehnte um 175. Als er mit seiner Beschreibung begann, war er kein junger Mann mehr. Anhand von Hinweisen im Text wird seine Geburt zwischen 110 und 115 angenommen.
Die Tatsache, dass er sich einem so umfangreichen Thema wie der Beschreibung Griechenlands widmen und ein auch in seinem Umfang beeindruckendes Werk fertigstellen konnte, lässt den Schluss zu, dass er ein recht vermögender Mann gewesen sein muss. Denn zweifellos hat er nicht nur das griechische Festland, das Thema seiner Beschreibung Griechenlands ist, (mehrfach) bereist, sondern auch (Süd)Italien, Syrien, die Levante, Ägypten und selbstverständlich Kleinasien.
Pausanias war ein Bewunderer der griechischen Kultur. Homers Ilias dürfte er ziemlich auswändig gekannt haben, mit Vorliebe verweist er auch auf die anderen epischen Dichter und deren Werke. (Auch sonst erweist sich Pausanias als ungemein belesen, wie aus seinen Verweisen und Zitaten zu erkennen ist.) Die Zerstrittenheit der Griechen – zumindest bis ins 4. Jahrhundert – und die unzähligen Kleinkriege nimmt Pausanias mit Bedauern zur Kenntnis, da er ja die Folgen dieser Schwächung kennt: Die Unterwerfung Griechenlands durch die makedonischen Könige Philipp und Alexander (dem Großen). Für Pausanias ist dies eine ebenso schwere Zäsur wie die Unterwerfung Griechenlands durch die Römer. Sein Interesse gilt – ganz dem Zeitgeist seiner Leserschaft entsprechend – dem klassischen Griechenland.
Mit dem 10. Buch der Beschreibungen enden leider unsere Informationen über Pausanias.
Werk:
Ob das Werk mit dem 10. Buch auch für Pausanias als abgeschlossen galt, ist nicht unumstritten. Es ist ein Hinweis auf ein 11. Buch überliefert, doch das könnte auch ein Schreibfehler sein.
Inhaltlich wirkt das Werk relativ abgeschlossen, da unter Griechenland das griechische Festland verstanden wurde, nicht aber die zahlreichen Inseln und schon gar nicht Kreta. Der Nordosten mag zu uninteressant (gewesen) sein, ähnliches gilt für Thessalien, das zudem eher zu Makedonien gezählt wurde. Doch neben Euboia fehlen auch Doris und der Rest von Lokris, denn im letzten Kapitel des 10. Buches werden nur vier lokrische Städte erwähnt.
Die Vermutung liegt nahe, dass Pausanias durch seinen Tod an der Fertigstellung eines 11. Buches gehindert wurde und die veröffentlichten Bücher 1–10 als "vollständig überliefert" erhalten wurden.
Die Beschreibung Griechenlands gehört der sogenannten "periegetischen Literatur" an, einer Gattung an deren Anfang Herodots Werk steht, die – wie der Name sagt – der Beschreibung von Ländern, Städten, Sammlungen o.ä. diente und ihren Hochblüte zur Zeit des Hellenismus hatte.
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