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Publius Terentius Afer
Biographie:
Geboren ca. 185 v.Chr. in Karthago war Terentius aber wohl selbst kein Punier: aus dem Cognomen Afer ("Afrikaner") wird allgemein eine Abstammung aus dem Umland Karthagos abgeleitet.
Zwischen dem 2. und 3. Punischen Krieg gelangte Terentius als Sklave nach Rom. Der Senator Titus Lucanus ließ ihm eine offenherzige Erziehung ("liberaliter" – vgl. die Erziehungsmethoden des Micio in Adelphoe) und Ausbildung zukommen und schenkte ihm bald die Freiheit.
Über die Kontakte des Senators stand Terentius auch in Kontakt mit einflussreichen Patriziern, vorallem dem Scipionenkreis, der – im Gegensatz zur konservativen Mehrheit der Römer – der griechischen Kultur und Philosophie aufgeschlossen gegenüber stand.
166 v.Chr. schrieb Terentius seine erste Komödie, Andria, und soll sie – vielleicht eine Legende – dem damals bekannten Dichter Caecilius Statius vorgetragen haben (Suet.Ter.3). Dessen Schauspielleiter Lucius Ambivius Turpio war dann auch verantwortlich für alle Aufführungen der Komödien (s.u.) des Terentius.
Terentius dürfte es bereits zu einem gewissen Maß an Wohlstand gebracht haben, als er 159 v.Chr. zu einer – damals noch ungewöhnlichen – Bildungs- und Studienreise nach Griechenland (und Kleinasien) aufbrach und von dieser nicht zurückkehrte. Er soll bei einem Schiffsbruch noch nicht einmal 25-jährig ums Leben gekommen sein.
Werke:
6 Komödien (alle erhalten) hat Terentius in den Jahren 166–160 v.Chr. nach Vorbildern der sogenannten Neueren attischen Komödie geschaffen, insbesondere solche von Menander und Apollodoros von Karystos.
Terentius war mehr an der ausgereiften Ausarbeitung der Charaktere interessiert, als am burlesken Spektakel (wie z.B. Plautus) und hielt sich auch sonst so stark ans griechische Original, dass man mit Recht von Komödien in griechischem Gewand auf römischer Bühne sprechen kann. Mit dem Tod des Terenz (159) endet diese Stilrichtung, doch Terentius’ Stücke erfreuten sich bei gebildeten, römischen Publikum in Buchform großer Beliebtheit und übten so nachhaltig großen Einfluss aus.
Erhaltene Werke:
- Andria / Das Mädchen von Andros — 166 v.Chr.
- Heautontimorumenos / Der Selbstquäler — 163 v.Chr.
- Eunuchus / Der Verschnittene — 161 v.Chr.
- Phormio — 161 v.Chr.
- Hecyra / Die Schwiegermutter — 160 v.Chr.
- Adelphoe / Die Brüder — 160 v.Chr.
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