Motor Mythos Classic
Oldtimer-Rallye
Zum 7. Mal wurde heuer die Oldtimer-Rallye "Motor Mythos Classic" in der Oststeiermark ausgetragen, diesmal vom 16.–18. Juni.
Oldtimer-Rallye und Wertung
Ziel ist es nicht, möglichst schnell irgendwo anzukommen, sondern zu einem vorgegebenen Zeitpunkt (Startzeit + x Minuten) jeweils das Etappenziel auf einer vorgegebenen Strecke zu erreichen. Zur Orientierung über den Streckenverlauf gab’s ein rund 100 Seiten starkes "Roadbook" mit jeweils 7 markanten Stellen (Abzweigungen, Ortstafeln, …) pro Seite.
In den einzelnen Etappen waren Sonderprüfungen zu absolvieren: Abschnitte in denen eine gewisse Geschwindigkeit (45 bzw. 50km/h) genau eingehalten oder bestimmte Zeitmessstellen in einer vorgegebenen Zeit (z.B: 5 sec.) erreicht werden mussten. Alle Abweichungen (zu schnell/zu langsam) – maximal aber jeweils 10 Sekunden – wurden für die Gesamtwertung addiert und bildeten die Grundlage für das Endklassement.
Etappen:
Auch wenn das Durchschnittstempo von 30–45 km/h pro Etappe nach langsamer Spazierfahrt klingt, war ein zügiges Tempo angesagt, denn die Strecke wand sich über zahlreiche Hügel und Täler und durch viele kleine Ortschaften in der Steiermark, Niederösterreich und dem Burgenland. Die älteren Wagen hatten mit jeder Steigung zu kämpfen, die offenen Autos mit der Hitze und am 18. Juni einmal auch mit Regenschauern.
Die zahlreichen Abzweigungen "luden" zu unbeabsichtigten "Ausfahrten" ein. Wir besichtigten z.B. einen Güterweg im Nirgendwo von Almen bis an sein abruptes Ende. Vom Besuch eines flotten, gelben Porsche 911 Carreras auf seinem Hof kann nun ein (ebenfalls etwas verwundert dreinblickender) steirischer Bauer noch seinen Nachkommen erzählen. Von ähnlichen Anektoten wussten auch viele andere Teams zu berichten.
- 1. Etappe (rd. 53km): Hartberg/Hauptplatz zum Stubenbergsee (16.6.)
- 2. Etappe (rd. 35km): Maria-Lebing nach Pischelsdorf (17.6.)
- 3. Etappe (rd. 124km): Pischelsdorf nach Schloss Obermayerhofen
- 4. Etappe (rd. 54 km): Schloss Obermayerhofen nach St. Magdalena
- 5. Etappe (rd. 46 km): St. Magdalena zum Stift Vorau
- 6. Etappe (rd. 55km): Stift Vorau nach Pinggau
- 7. Etappe (rd. 41km): Pinggau nach Hartberg
- "Grand Prix der Stadt Hartberg" – 3 Messstellen in 18, 37 und 55 Sekunden.
- 8. Etappe (rd. 87km): Hartberg/Hauptplatz nach Rettenegg (18.6.)
- 9. Etappe (rd. 76km): Rettenegg nach Puch bei Weiz
- 10. Etappe (rd. 74km): Puch bei Weiz nach St. Johann i.d. Haide
- Letzte Sonderprüfung im OBI-Markt (bei Hartberg): 1 Messstelle nach 7 Sekunden.
- Sprintwettbewerb (seperate Wertung)
Teilnehmer
Voraussetzung für die Teilnahme sind Oldtimer (heuer Baujahr bis 31.12.1974), die für den Verkehr zugelassen sind. Heuer waren 68 Wagen gemeldet und in 4 Klassen unterteilt:
- Epoche 1: Baujahr bis 1945
- Epoche 2: Baujahr 1946–1958
- Epoche 3: Baujahr 1959–1968
- Epoche 4: Baujahr 1969–1974
Für die meisten Teilnehmer galt das olympische Motto "dabei sein ist alles", denn für die vordersten Ränge braucht man nicht nur technisches Equiment für das ganz genaue Durchschnittstempo, sondern auch jede Menge praktische Erfahrung und Schulung. (Nach insgesamt 21 Sonderprüfungen und 20 Zeitkontrollen hatte der Gesamtsieger eine Gesamtabweichung von gerade einmal 7,23 Sekunden.)
Wichtig ist, dass alle Teilnehmer die Rallye unfallfrei geniessen konnten und (hoffentlich) ihren Spass daran hatten.
Sieger
Der älteste Wagen war ein Fiat Torpedo 514 (mit heißen 14 oder 16 PS) aus dem Jahr 1929. Zum Stolz seines Besitzers hat er auch fast die gesamte Strecke durchgehalten. Als einziger Teilnehmer der Epoche 1 (Baujahr: bis 1945) hat der Fiat trotz Ausfall auch die Wertung der Epoche 1 gewonnen.
Den Sieg in der Epoche 2 erlangte ein Jaguar XK 140 FHC (Baujahr 1955), in der Epoche 3 ein MG Roadster C (Baujahr 1968) und in der Epoche 4 ein Porsche 911 S (Baujahr 1970).
Die Gesamtwertung gewann der Porsche 911 S mit einer Gesamtabweichung von 7,23 Sekunden vor einem Ferrari Dino 246 GT (7,33 Sekunden) und dem MG Roadster C (9,31 Sekunden).
Gesamtwertung
Platz | Fahrer/Beifahrer | Wagen | Baujahr | Epoche | Gesamtabweichung |
1. |
Kunz/Kunz | Porsche 911 S | 1970 | IV |
7,23 |
2. |
Huemer/Huemer | Ferrari Dino 246 GT | 1972 | IV |
7,33 |
3. |
Höfler/Fenz | MG Roadster C | 1968 | III |
9,31 |
4. |
Weckerle/Steiner | Porsche 914-6 | 1970 | IV |
10,33 |
5. |
Klackl/Schneider | Porsche 356 | 1963 | III |
10,71 |
… |
… | … | … | … |
… |
33. |
Waniek/Aigner | Porsche 911 Carrera | 1974 | IV |
43,00 |
Schöne Autos gab es eine Menge, Punkte dafür freilich nicht, aber diese Disziplin hat nach meiner Ansicht der Jaguar 120 DHC aus dem Jahre 1954 gewonnen.
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