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Agones
Wettkämpfe und Panhellenische Feste

Allgemeines

Wettkämpfe sind älter als die ältesten schriftlichen Quellen. Völlig selbstverständlich berichtet schon Homer von Wettkämpfen, die Achilleus zu Ehren seines Freundes Patroklos austragen lässt, und liefert uns damit sehr anschauliche Beschreibungen – Homer: Ilias 23,259ff. – zu einigen auch später noch sehr beliebten Sportdisziplinen: Wagenrennen, Faustkampf, Ringkampf, Wettlauf, bewaffneter Zweikampf, Diskuswurf, Bogenschießen und Speerwurf.

Auch in der Odyssee (8,100ff.) messen sich die Männer durch Wettbewerbe: Wettlauf, Ringkampf, Weitsprung, Diskuswurf, Faustkampf, Bogenschießen, Speerwurf und … Tanz.

Neben solch speziellen Anlässen wie Bestattungsfeierlichkeiten (für Einzelpersonen oder Gefallene im Krieg) waren vorallem regelmäßig wiederkehrende Feiern mit freilich religiösem Hintergrund Anlass für Wettbewerbe, wobei man zwei Arten (heute) unterscheidet: sportliche Wettkämpfe und musische Wettkämpfe.

Panhellenische Spiele

Es gab vier große, panhellenische Feste, die in regelmäßigen Zeitabschnitten veranstaltet wurden und mit denen musische und gymnastische Wettbewerbe verbunden waren:

Die Kosten für die Veranstaltung trug der Stadtstaat, der sie über direkte oder indirekte Steuern finanzierte; dafür durfte er Zeit, Dauer, Perioden, Art der Veranstaltungen, Regel und Preise festlegen. Die Festspielleitung oblag ernannten oder gewählten Fachleuten.

Üblich war auch die Einladung offizieller Gäste und nicht selten waren die Spiele auch Anlass für internationale Konferenzen (s. z.B. Isthmische Spiele).

Ein Vertrag aller Stadtstaaten sicherte einen heiligen Festfrieden für die Dauer der (geheiligten) Spiele, Verstöße dagegen mit dem Ausschluss von den Spielen geahndet (vgl. Thukydides: Der Peloponnesische Krieg 5,49).

Preise

Während Achilleus die Teilnehmer "seiner" Wettkämpfe großzügigst mit Gegenständen, Tieren und anderen sehr wertvollen Preisen überhäuft – siehe Homer: Ilias 23,259ff.) –, gab’s für die Athleten der großen Feste in historischer Zeit nur symbolische Preise für den Sieger: Fichtenkränze bei den Isthmien, Lorbeerkränze bei dem pythischen Spielen, Kränze aus wildem Eppich bei den Nemeen, Ölbaumkränze in Olympia.

Als er [der Perser Tritantaichmes] vernahm, dass der Preis ein Kranz sei und nicht Geld und Gut, […] sprach er vor allen die Worte: »O weh, Mardonios! Gegen was für Leute hast du uns in den Krieg geführt, Männer, die ihre Wettkämpfe nicht um Besitz austragen, sondern um Manneswert!« Herodot, Historien 8,26

Von den inoffiziellen Einkommen der Sieger (s. sportliche Wettkämpfe) erzählte man den Persern wohl nichts. Denn da der Glanz des Siegers auch seine Heimatstadt erhellte, wurden die besten Athleten von zahlreichen Städten dermaßen heftig (finanziell) umworben, dass man sich um die Einkünfte dieser Profis wohl kaum Sorgen machen musste. So erhielten z.B. athenische Sieger bei den Isthmischen Spiele 100 Drachmen aus dem Staatsschatz (Plut.Sol.23).

Darüberhinaus sorgte die Aufstellung von Siegerstatuen wie in Olympia für Ruhm und Ehre, die nicht nur Generationen sondern Jahrhunderte währte – dank der ausführlichen Beschreibung des Pausanias in seiner Beschreibung Griechenlands (6,1,1–6,18,7 mit Anektoten!) sogar darüberhinaus.

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29.7.2004
illustration: temple
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