Euripides

Andromache

entstanden 429 oder zwischen 428 und 424; nicht in Athen, sondern wahrscheinlich in Argos aufgeführt.

Inhalt

Hektors Frau Andromache war nach der Zerstörung Trojas Neoptolemos als Sklavin zugesprochen, dem Sohn des (ebenfalls gefallenen) Achilleus. Seither lebte sie mit ihm zusammen in Phthia, wo auch Peleus, Achilleus’ Vater, immer noch lebt.
Nachdem Orestes an seiner Mutter und deren Geliebten Aigisthos Rache genommen hat, wird Hermione, die Tochter des Menelaos und der Helena, nicht – wie ursprünglich vorgesehen – mit Orestes verheiratet, sondern mit Neoptolemos. Hermione folgt ihrem Mann nach Phthia.

Als Neoptolemos eine Reise nach Delphi macht, bricht der Streit zwischen seinen beiden Frauen offen aus: Hermione behauptet, wegen eines bösen Zaubers der Andromaches unfruchtbar zu sein, und blickt neidig auf den Sohn, den die Sklavin ihrem Mann geboren hat. Der greise Peleus schützt Andromache gegen die Mordpläne Hermiones und Menelaos’.

Peleus: Noch steh ich aufrecht, bin so schwach nicht, wie du meinst.
Auf solchen Mann da wär ein Blick genug, um ihm
Zum Hohn ein Siegesmal zu baun – so alt bin ich.
Ein mutiger Greis trägt über viele Jünglinge
Den Sieg davon: was hilft dem Feigen Körperkraft? — Euripides: Andromache 761ff. (Ü: J.J. Donner)

Schließlich erkennt Hermione ihr schändliches Benehmen und fürchtet die Rache Neoptolemos. Als Retter erscheinen der entsühnte Orestes und ein Bote, der den Tod des Achilleussohnes – ein Attentat für das Orestes verantwortlich scheint – meldet.

Der Ehe zwischen Orestes und Hesione steht nichts mehr im Wege. Zur Tröstung des Peleus erscheint Thetis und verkündet Künftiges: Andromache soll den Priamossohn Helenos ehelichen, Peleus selbst wird entrückt und als Gott für alle Zeit mit Thetis in der Grotte des Nereus leben.

Thetis: […] Als Gott der Göttin zugesellt für alle Zeit.
Und wenn du dorther aus dem Meer den trocknen Fuß
Erhebst: Achilleus, unsern Sohn, erblickst du dann,
Den Teuren, der auf schönem Inselland wohnt
Auf Leukes Ufer innerhalb Euxeinos’ Flut [Schwarzes Meer]. — Euripides: Andromache 1258ff.

Mythos

Die Geschichte bildet den Abschluss der langen Leiden sowohl Andromaches als auch Orestes’.

Hermione in Phthia und ihr Hilferuf an Orestes: siehe Ovid Briefe der Heroinen (VIII.)

Der Tod des Neoptolemos ist ausführlich in Pindars 7. Nemeischer Ode beschrieben.

Vorgeschichte:

Weiterer Verlauf der Geschichte:

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