Euripides

Die Troerinnen

415 als Bestandteil einer inhaltlich zusammengehörenden Tetralogie bei den Großen Dionysien aufgeführt: AlexandrosPalamedesTroerinnen – Satyrspiel Sisyphos

Inhalt

Der Tag nach Trojas Zerstörung: die gefangenen Trojanerinnen werden bei den Schiffen ihrer Feinde gesammelt und als Sklavinnen an die Heerführer der Achäer verteilt.

Tragischer Höhepunkt ist die Tötung des letzten potentiellen Thronfolgers: Astyanax, der kleine Sohn Andromaches (von Hektor), muß sterben, denn Troja soll keinesfalls wieder zu alter Macht gelangen – wie einst nach der Einnahme durch Herakles, der Priamos (s. Priamos und sein Troja) leben ließ.

Hintergrund

Die Tragödie ist hauptsächlich eine Darstellung des Unglücks Besiegter. Die Hauptpersonen agieren nicht, sie werden herumgeschoben und erleiden ihr Schicksal, über das sie nicht mehr Herr sind.

Zwar herrschte zum Zeitpunkt der Aufführung Friede ("Nikiasfriede" von 421), doch Athen rüstete bereits zum nächsten Treffen: ein großes Heer wurde im Sommer 415 gegen Sizilien entsandt, um diese mächtige Insel unter die Kontrolle Athens zu bringen. Ziel war es, anschließend Sparta von zwei Seiten her (Athen und Sizilien) in die Zange zu nehmen und somit letztlich dem Kampf um die Vorherrschaft über die Hellenen für sich zu entscheiden. (siehe Der Peloponnesische Krieg)

[...] und die Ares hinraffte,
sahen ihre Kinder nicht, wurden nicht von den Händen der Gattin
ins Leichentuch gehüllt, nein, auf fremden Boden
liegen sie. Bei ihnen zu Hause herrscht das gleiche Elend:
als Witwen starben die Frauen, kinderlos die Eltern in den Häusern,
die für andere ihre Kinder großzogen; und an ihr Grab
wird keiner kommen, der ihnen zu Ehren Opferblut der Erde schenken wird.
[...]
Anders die Troer; erstens, ihr schönster Ruhm:
sie starben fürs Vaterland; und die der Speer hinraffte,
wurden als Leichen wenigstens nach Hause gebracht von Freunden,
und im Land der Väter umfing sie die Erde ihres Grabs,
[...] — Euripides: Troerinnen 376ff.386ff.

Euripides’ Warnung verhallte (damals) ungehört.
Die "Sizilienfahrt" endete 413 in einer Katastrophe: das Heer Athens wurde vernichtet, seine Feldherren hingerichtet (siehe Thukydides Der Peloponnesische Krieg).

Mythos

Vorgeschichte:

Weiterer Verlauf der Geschichte:

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