Die Ritter
aufgeführt am Lenäenfest 424 v.Chr.
1. Platz vor Satyrn des Kratinos (2. Platz) und Holzträger des Aristomenes (3. Platz)
Inhalt
Durch Schmeichelei, Brutalität und allerlei andere negative Eigenschaften gelang es dem Obersklaven, dem "Paphlagonier" (gemeint ist der führende Politiker Athens: Kleon) gegenüber seinen Mitsklaven unerhörten Einfluß auf seinen mittlerweile recht senilen Herrn Demos (= "das Volk") zu gewinnen.
Einem Orakel zufolge (in Wahrheit eine realpolitische Tatsache) kann nur ein noch skrupelloserer Demagoge den Paphlagonier stürzen. Einen solchen finden die Ritter (gemeint ist die wohlhabende Steuerklasse Hippeis [=Reiter]) in der Gestalt eines Wursthändlers. Dieser kann Demos tatsächlich überzeugen und wird nun der neue Obersklave.
Um dem Stück ein heiteres und glückliches Ende zu geben, erweist sich der neue Demagoge als moralisch untadelig und fähig, die "gute, alte Zeit" (d.h.: die große Zeit Athens) wiedererstehen zu lassen: der alte Demos wird ganz einfach junggekocht.
Hintergrund
Zur Entwicklung der radikalen Demokratie und den Demagogen Athens in der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts v.Chr. s.a.: Odysseus in der attischen Tragödie.
Die attische Innenpolitik nahm Aristophanes auch 422 in seiner Komödie Die Wespen aufs Korn.
Zum magischen "Jungkochen" siehe Medeas’ List, durch die sie die Peliastöchter zum Instrument der Rache an Pelias macht: siehe Euripides Fragment Peliaden und Ovid Metamorphosen.
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