Elender Krieg
1917–1918–1919
Comic | Sachbuch, 2008 (dt.: 2010)
Inhalt
1. Teil: Comic
Das erste Bild zeigt eine durchlöcherte, verwesende Soldatenleiche in einem Baum hängend:
Trotz aller Gewohnheit war es nicht gerade ermutigend, sehen zu müssen, wie man abends vielleicht selbst aussah. – Elender Krieg, S. 3
Das zweite Bild Luciens Tod und dessen letzte Worte.
Der Ich-Erzähler – vor dem Krieg ein junger Schlosser in der Rue des Panoyaux in Paris – und seine Kameraden (hüben wie drüben) befinden sich nunmehr im 4. Jahr des Ersten Weltkriegs. Die französisch-deutsche Front bewegt sich seit langem um kaum mehr als ein paar Meter. Großoffensiven verenden erfolglos in Maschinengewehr- und Artilleriefeuer des jeweiligen Gegners.
Nur Blut und Feuer bringen etwas Farbe in die düsteren Bilder – und die elegante Uniform vom General Nivelle.
Neben der alltäglichen Hölle in den Gräben geht es 1917 um Streiks, Frontverweigerung und das verbotene Lied von Craonne, aber auch die Auswirkungen der russischen Revolution und den Krieg in den Dolomiten.
2. Teil: Sachbuchteil
Wie schon in Elender Krieg 1914-1915-1916 bilden die Erläuterungen des französischen Historikers Jean-Pierre Verney zu den (Kriegs)Ereignisse der Jahre 1917–1919 den 2. Teil des Buches, wieder mit zahlreichen Originalfotos ausgestattet, sowie einer Abschrift des 14-Punkt-Programms von US-Präsident Wilson.
Der Kartenteil zeigt (jeweils Doppelseitig) "Europa 1914" und "Europa 1918" (Neue Staaten und Gebietsverluste Deutschlands hervorgehoben).
Kritik
Was für den ersten Band – siehe: Elender Krieg 1914-1915-1916 – galt, gilt auch für diesen.
Dass der Band nicht einfach mit dem Waffenstillstand oder den Kapitulationen 1918 endet, ist absolut stimmig.
Das Jahr 1918 (im Comicteil) endet bereits mit dem, was den überlebenden Kriegsteilnehmern vorallem geblieben ist: Verstümmelungen.
Das Jahr 1919 enthält vorallem Einzelbilder: Schlaglichtern und Momentaufnahmen aus und nach dem Krieg, an den Fronten (auch an anderen Schauplätzen als der Westfront) und hinter denen Fronten. Und endet schließlich in Straßenkämpfen in Deutschland … und einen letzten Blick auf das Schicksal des Ich-Erzählers.
Auch im Sachbuchteil widmet sich "1919" den Folgen des Weltkriegs und diversen Bilanzen dieses "Elenden Krieges".
Ein tolles Comicbuch, nicht nur für historisch Interessierte (aber gewiss ein sehr guter Einstieg in das Thema I. Weltkrieg).
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