Der Pate
Originaltitel: The Godfather
Spielfilm, USA 1972. Regie: Francis Ford Coppola
Handlung
New Jersey, kurz nach dem Zweiten Weltkrieg: Anlässlich der Hochzeit seiner Tochter Conny mit Carlo gibt Don Vito Corleone ein großes Fest. Das heißt, während seine Familie die Hundertschaften von Gästen betreut, gibt Vito Corleone im Hauptgebäude Audienzen: Gratulationen, Respektbekundungen und somanche Bitte werden ihm vorgetragen. Denn "Der Pate" ist nicht irgendein reicher Italo-Amerikaner, sein Einfluss reicht über das Glückspiel und die Gewerkschaften bis in die hohe Politik.
"Ich werde ihm ein Angebot machen, das er nicht ablehnen kann" ist seine übliche Erklärung und der Auftakt zu einer mehr oder minder subtilen Erpressung.
Die Rollen seiner Söhne sind bereits von Vito verteilt: Der Älteste, der leicht aufbrausende Santino, genannt "Sonny", ist der Prinz der Familie; Alfredo, der etwas minder bemittelte und schwächliche Sohn, taugt nur für untergeordnete Tätigkeiten. Der jüngste Sohn, Michael, soll studieren, in die Politik gehen und ohne direkte Involvierung in kriminelle Handlungen den Einfluss der Familie stärken.
Aber Michael hat mit den "Geschäften" des Vaters wenig im Sinn, wie er seiner Freundin Kay erklärt:
Michael: Als Johnny [Fontane] anfing, bekannt zu werden, hatte er leider einen Fünf-Jahres-Vertrag bei einem Bandleader. Und als er immer größere Angebote bekam, wollte er aus diesem Vertrag raus. Nun ist Johnny der Patensohn meines Vaters. Also ging mein Vater hin zu diesem Bandleader … und bot ihm 10.000 Dollar, wenn er Johnny gehen ließe. Der Bandleader sagte Nein. Am nächsten Tag besuchte mein Vater den Bandleader wieder mit Luka Brasi zusammen. Innerhalb einer Stunde war Johnnys Vertrag gelöst. Und zwar für einen Scheck von 1.000 Dollar.
Kay: Wie … hat er das erreicht?
Michael: Mein Vater machte ihm ein Angebot, das er nicht ablehnen konnte.
Kay: Was war das für ein's?
Michael: Luka Brasi hielt ihm einen Revolver hinters Ohr und mein Vater versicherte ihm, entweder käme seine Unterschrift oder sein Gehirn auf den Vertrag.
… Die Geschichte ist wahr. … So ist meine Familie, Kay. So bin ich nicht.
Die Zeiten ändern sich. Als sich der Pate weigert, sich trotz der gewinnversprechenden Aussichten am Drogenhandel Sollozzos zu beteiligen, verschwören sich die anderen Familien gegen die Familie Corleone. Bei einem Attentat wird Vito Corleone schwer verletzt. Die Familie Corleone droht im plötzlich ausgebrochenen Mafia-Krieg unterzugehen, zumal Sollozzo von einem korrupten Polizeioffizier geschützt ist. Als einzig Unverdächtiger übernimmt Michael die Aufgabe, Sollozzo und den Offizier bei einer Unterredung zu ermorden.
Gleich darauf taucht Michael in Sizilien unter. Während er dort die junge Sizilianerin Apollonia Vitelli heiratet, tobt zu Hause weiter der Krieg der "Familien". Don Vitos Genesung geht nur langsam voran. Sonny hat die Leitung der Organisation faktisch übernommen und Tom Hagen, der Ziehsohn des Don und Conciliere der Familie, kann ihn mitunter nur schwer im Zaum halten. Sonny wird der Jähzorn schließlich zum Verhängnis.
Michael sieht sich gezwungen, Santinos Rolle zu übernehmen, um die Familie zu schützen …
Kritik
Ohne Übertreibung kann man den Film Der Pate zu den besten Filmen zählen, die je gedreht wurden: Schauspieler, Dramaturgie, Dialoge, Filmmusik, Ambiente, Schnitt, … alles vom Feinsten.
Der Begriff "Mafia" fällt im 1. Teil der Paten-Trilogie kein einziges Mal, euphemistisch ist stets nur von "Familie" die Rede. Der Satz "I’m gonna make him an offer, he can’t refuse." wurde im Sommer 2005 bei der Ermittlung der 100 besten Filmzitate Hollywoods durch das American Film Institute auf Platz 2 gewählt – hinter Rhett Butlers "Frankly, my dear, I don't give a damn." aus Vom Winde verweht.
Vorlage für die Figur des Sängers Johnny Fontane ist übrigens kein Geringerer als Frank Sinatra ( "The Voice"), der von der Mafia fasziniert war und dieser Vieles zu verdanken hatte. Darunter auch die Hauptrolle in dem Film Verdammt in alle Ewigkeit, die ihm ursprünglich vorenthalten wurde. Mit der Figur Moe Green ist der berühmte Mafioso Bugsy Siegel gemeint.
Besetzung:
Michael "Mike" Corleone | … Al Pacino | |
Vito Corleone | … Marlon Brando | |
Santino "Sonny" Corleone | … James Caan | |
Alfredo "Fredo" Corleone | … John Cazale | |
Thomas Hagen | … Robert Duvall | |
"Connie" Corleone | … Talia Shire | |
Kay Adams/Corleone | … Diane Keaton |
Regie: Francis Ford Coppola
Drehbuch: Mario Puzo und Francis Ford Coppola; nach dem Roman The Godfather von Mario Puzo
Musik: Nino Rota
DVD:
Filmlänge: | ca. 168 min. | |
Ton: | Dolby Digital 5.1, Mono | |
Fassungen: | Deutsch, Englisch |
Extras:
Die Paten-Triologie wird immer wieder produziert und enthält zum Teil unterschiedliches Bonus-Material.
Standardmäßig ist bei der Film-DVD der Audiokommentar von Francis Ford Coppola.
Das folgende Bonusmaterial ist auf der 5. DVD der DVD-Collection (Produktion 2001)
- Hinter den Kulissen
- Einblicke
- Am Drehort
- Francis Ford Coppolas Notizbuch
- Die Musik zu Der Pate
- Coppola und Puzo beim Schreiben des Drehbuches
- Gordon Willis beim Filmen
- Storyboards – Der Pate Teil II
- Storyboards – Der Pate Teil III
- »Der Pate – Hinter den Kulissen 1971«
- Zusätzliche Szenen / Die »Pate-Chronologie«
- Der Familienstammbaum
- Charakter Biographien
- Darsteller Biographien
- Foto Gallerie
- Kino-Trailer
- Auszeichnungen und Reaktionen
- Dankesreden der Oscar Gewinner
- Liste aller Auszeichnungen und Nominierungen
- 1974 Intro für die TV-Ausstrahlung
- DVD Credits
- Filmemacher
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