Apocalypse Now
Antikriegsfilm, USA 1979. Regie: Francis Ford Coppola
Handlung
Captain Benjamin Willard ist eigentlich selbst am Ende. Der Krieg in Vietnam hat ihn psychisch gezeichnet, was letztlich auch seine Ehe scheitern ließ.
»Wenn ich hier [in Vietnam] war, wollte ich dort [in der Heimat] sein. Wenn ich dort war, dachte ich einzig daran, in den Dschungel zurück zu gehen. Jetzt bin ich eine Woche hier [in Saigon], warte auf eine Aufgabe … und werde allmählich mürbe. Jede Minute, die ich in diesem Raum verbringe, macht mich kraftloser. Jede Minute, die Charlie – so familiär nennen wir unseren Feind! – im Busch kauert, macht ihn stärker. Jedesmal wenn ich mich umblickte, rückten die Wände einwenig dichter zusammen.«
Willard ist kein gewöhnlicher Frontoffizier. Seine Einsätze sind vielmehr Mordaufträge des Geheimdienstes, die gezielte Tötung von einzelnen Personen.
Über sein neues "Zielobjekt" ist er verblüfft: Er sollen den hochdekurierten Colonel Kurtz ausschalten, der im kambotschanischen Grenzgebiet zu Vietnam ein eigenmächtiges Regime errichtet hat. Da das Militär den Fall des außer Kontrolle geratenen Kurtz nicht publik machen will, beauftragt man Captain Willard mit der Ermordung.
Ein Patrouillenboot soll Willard unauffällig in die Nähe seines Zielobjekts bringen. Die Bootsbesatzung – der Maschinist "Chef" ist eigentlich Sauciere in New Orleans, Lance ein recht bekannter Surfer, "Clean" ein 17-jähriger Afroamerikaner aus der South Bronx und Chief Philipps der Kapitän – weiss weder wohin die Reise gehen soll, noch welchen Auftrag Willard hat.
Willard nutzt die Fahrt zum Studium des Dossiers über Colonel Kurtz.
»Je mehr ich gelesen und angefangen habe zu begreifen, desto mehr bewunderte ich ihn.«
Die Flussfahrt wird zur apokalyptischen Reise durch den Krieg mit all seinem Wahnsinn …
Kritik
Die Dreharbeiten begannen bereits 1976 auf den Philippinen, wurden aber duch verschiedene Umstände erst 1977 abgeschlossen. (Das ursprüngliche Budget für den Film war mit 12 Millionen US-Dollar veranschlagt gewesen. Letztlich kostete er 30 Millionen.)
Coppolas Apocalypse Now zählt zu den eindrucksvollsten Antikriegsfilmen. Der nachhaltige Erfolg des Films hat daher auch zu verschiedenen Schnittversionen für DVDs veranlasst. Die Kinoversion dauert 146 Minuten, Apocalypse now Redux 194 Minuten. Redux enthält u.a. auch Szenen, auf die in der Kinoversion gänzlich verzichtet worden ist. Darunter eine zweite Szene mit den Playmates, eine längere Fassung der Szene mit dem surfbegeisterten Lt.-Col. Kilgore, dem Willard und seine Bootscrew das Surfbrett stehlen, und eine Begegnung mit französischen Kolonialisten; letzteres ist zwar durchaus interessant, sprengt aber meiner Meinung nach mit seiner zusätzlichen Thematik den Rahmen des Films.
Besetzung:
| Captain Benjamin L. Willard | … Martin Sheen | |
| Colonel Walter E. Kurtz | … Marlon Brando | |
| Jay "Chef" Hicks | … Frederic Forrest | |
| Lance B. Johnson | … Sam Bottoms | |
| Tyrone "Clean" Miller | … Laurence Fishburne | |
| Chief Phillips | … Albert Hall | |
| Lieutenant Colonel Bill Kilgore | … Robert Duvall | |
| Fotojournalist | … Dennis Hopper | |
| Colonel Lucas | … Harrison Ford |
Regie: Francis Ford Coppola
Drehbuch: John Milius und Francis Ford Coppola nach dem Roman Heart of Darkness von Joseph Conrad
DVD:
| Filmlänge: | 194 min. bzw. 146 min. (Kinofassung) | |
| Ton: | Dolby Digital/Mono | |
| Fassungen: | Deutsch, Englisch |
Extras:
- Original Kino-Trailer
- Auszüge aus dem Programmheft, das den Kinobesuchern vor der Vorführung der 70mm-Kinofassung des Film ausgehändigt worden war, da diese Kinofassung weder Vorspann noch Abspann hatte.
- Zerstörung des Lagers von Kurtz (Mit Audiokommentar von Coppola)
Diese Filmsequenzen bildeten ursprünglich den Hintergrund des Abspanns in der 35mm-Kinofassung, wurden dann aber wieder schwarz abgedeckt.
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