Vom Winde verweht
Originaltitel: Gone with the Wind
Spielfilm, USA 1939. Regie: Victor Fleming
Handlung
Georgia, 1861: Beim Empfang auf dem Anwesen Twelve Oakes der Wilkes gibt es nur ein Thema, nämlich den bevorstehenden Krieg mit der Union. Kampffreudig und siegessicher debattieren die jungen Gentlemen ihre Überlegenheit gegenüber dem Norden. Nur der – gesellschaftlich ohnehin verrufene – Rhett Butler erlaubt sich, nach seiner Meinung gefragt, darauf hinzuweisen, dass der Norden über die wesentlich größeren Ressourcen verfügt.
Die junge Scarlett O'Hara interessiert der Krieg nicht. Das egomanische, verzogene Mädchen versucht, Ashley Wilkes von seiner beabsichtigten Hochzeit mit seiner Cousine Melanie – Marke "Seelchen" – abzubringen und für sich zu gewinnen. Vergeblich. Aus Trutz heiratet Scarlett einen ihrer zahlreichen Werber.
Sehr bald ist sie eine Kriegswitwe. Dann wendet sich auch der Kriegsverlauf gegen den Süden. Die gewohnte Gentleman-Ordnung versinkt im Chaos noch bevor General Lee die Waffen streckt: Es mangelt an allem und die verwöhnte Scarlett sieht sich gezwungen, selbst hart zuzupacken, um den heruntergekommenen Familienbesitz zu behalten. Und für »Tara« ist ihr kein Opfer zu groß …
Kritik
Dass Vom Winde verweht auch nach über 70 Jahren zu den beliebtesten und nachhaltigsten Filmen der Filmgeschichte zählt, zeigte auch eine im Sommer 2005 durchgeführten Umfrage des American Film Institute nach dem besten Filmzitat. Auf Platz 1 wurden Rhett Butlers letzte Worte an Scarlett O'Hara gewählt:
Frankly, my dear, I don't give a damn.
Der prächtige Filmepos über den Untergang der alten Südstaatengesellschaft und das komplizierte Liebesverhältnis zwischen Scarlett und Rhett ist freilich – wie auch die Romanvorlage – ein Kind seiner Zeit und eine wehmütige Reminiszenz an "The Old South".
Die politischen Ursachen des Sezessionskrieges sind praktisch ausgeblendet, die Sklavenfrage bleibt unberührt – alle farbigen Darsteller besetzen Klischee-Rollen wie die dicke Mammy und die dümmliche Prissy –, der Kuklux-Clan wird als geheime Gentleman-Organisation dargestellt, die allein der Selbstverteidigung gegen Kriegsgewinnler und die Yankees dient. (Rassistisch motivierte Verbrechen sind freilich kein Thema des Films.)
Im Mittelpunkt steht das wechselvolle Liebesverhältnis zwischen der selbstsüchtigen Scarlett und dem draufgängerischen Rhett. Dieses ist allerdings so außergewöhnlich, in so feurige Dialoge gepackt und so großartig dargebracht, dass auch die x-te Wiederholung niemanden kalt lässt.
Die Produktion des Films verschlang die 1939 ungeheure Summe von 4 Millionen US-Dollar und Produzent David O. Selznick besetzte die Rolle der Scarlett mit der damals noch unbekannte Britin Vivien Leigh. Seine Rechnung ging voll auf: Das Publikum war begeistert, die Kritiker nicht weniger – insgesamt 10 Oskars räumte Gone with the Wind 1939 ab, darunter als »Bester Film«, »Beste Hauptdarstellerin« (Vivien Leigh) und »Beste Nebendarstellerin« (Hattie McDaniel – der erste Oscar für eine Afro-Amerikanerin).
Besetzung:
Scarlett O'Hara | … Vivien Leigh | |
Rhett Butler | … Clark Gable | |
Ashley Wilkes | … Leslie Howard | |
Melanie Hamilton | … Olivia de Havilland | |
Mammy | … Hattie McDaniel | |
Prissy | … Butterfly McQueen | |
Gerald O'Hara | … Thomas Mitchell |
Drehbuch: Sidney Howard nach dem Roman Gone with the Wind von Margaret Mitchell.
Regie: Victor Fleming
DVD:
Filmlänge: | 224 min. | |
Ton: | Dolby Digital 5.1. | |
Sprachen: | Deutsch, Englisch |
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