Der stille Amerikaner
Originaltitel: The Quiet American
Spielfilm, USA 2002. Regie: Phillip Noyce
Handlung
In der Nacht wird Thomas Fowler ins Polizeipräsidium von Saigon gebeten und zu Alden Pyle befragt.
Fowler: […] Er ist Amerikaner, ungefähr dreißig, arbeitet für das Wirtschaftshilfe-Programm und ich mag ihn. Er ist ein feiner junger Mann, sehr angenehm, nicht laut wie diese Lümmel unter im Continental. Er ist ein stiller Amerikaner.
Inspector Vigot: Allerdings. Ein sehr stiller Amerikaner.
Denn Pyle wurde ermordet.
Fowler erinnert sich an seine Begegnungen mit Pyle …
Vietnam im Jahre 1952: Als Korrespondent der (London) Times führt Thomas Fowler ein angenehmes, geregeltes Leben in Saigon. Er lebt mit seiner wesentlich jüngeren, vietnamesischen Geliebten Phuong zusammen – während seine Ehefrau in London geblieben ist. Ab und an schickt Fowler einen Artikel über die französische Kolonie in Südvietnam und ihren Kampf gegen die kommunistische Untergrundbewegung Viet-Minh.
Fowler liebt Vietnam. An die ständigen Explosionen hat er sich gewöhnt und vermeidet jegliche Parteinahme. Er sieht sich nicht als Korrespondent, sondern als Berichterstatter.
Fowler: Ich verhalte mich immer neutral, mische mich nicht ein, bin innerlich nie beteiligt und ich berichte nur, was ich sehe.
Pyle: Sie müssen doch eine Meinung haben?
Fowler: Selbst eine Meinung ist ein Form der Einmischung.
Zwei Ereignisse verändert Fowlers Leben.
Zum Einen will ihn die Zeitung nach London zurück berufen und das Büro in Saigon schließen. Fowler hält sie mit dem Hinweis auf einen große Reportage hin, an der er bereits arbeiten würde – wohlwissend, dass dies bestensfalls ein Aufschub sein kann. Da seine Ehefrau als Katholikin niemals in eine Scheidung einwilligen würde, kann er sein Verhältnis zu Phuong nicht legalisieren.
Zum Anderen lernt er Alden Pyle kennen, einen äußerst höflichen, jungen Mann aus Boston, der die Welt verändern will. Vorgeblich arbeitet Pyle an einem medizinischen Projekt im Rahmen des US-Wirtschaftshilfeprogramms. Und nachdem Fowler ihn mit seiner Geliebten Phuong bekannt macht, merkt er, dass dieser Amerikaner auch eine Rolle in seinem Privatleben spielen wird.
Als Fowler mit einem französischen Einsatzkommando für seine Recherchen im Norden unterwegs ist, kommt Pyle auf eigene Faust nach und erklärt Fowler seine Liebe zu Phuong …
Kritik
Ein Liebesfilm? Ja, auch. Ein feiner, intelligenter, schöner Film über die Liebe eines älteren Mannes zu einer jüngeren Frau, vorallem aber zu Vietnam.
Aber diese Verfilmung von Graham Greens weitsichtigen Roman The Quiet American aus dem Jahre 1955 ist ebenso sehr ein historischer Film. Ein Film über das absehbare Ende der französischen Herrschaft über seine Kolonie Indochina und das wachsende Engagement der USA in (Süd)Vietnam.
Besetzung
| Thomas Fowler | … Michael Caine | |
| Alden Pyle | … Brendan Fraser | |
| Phuong | … Do Thi Hai Yen | |
| Inspektor Vigot | … Rade Šerbedžija | |
| Hinh | … Tzi Ma | |
| General Thé | … Quang Hai |
Regie: Phillip Noyce
Drehbuch: Christopher Hampton und Robert Schenkkan nach der Romanvorlage The Quiet American von Graham Greene
DVD
| Filmlänge: | ca. 96 min. | |
| Ton: | Dolby Digital 5.1 | |
| Sprachen: | Deutsch, Englisch |
Extras:
- Original-Soundtrack auf Extra-CD (ca. 50 min.)
- Audiokommentar von Philipp Noyce, Michael Caine, Brendan Fraser u.a.
- Interview mit Philipp Noyce
- Kino-Trailer
- Featurette
- Chronologie der Ereignisse
- Anatomie einer Szene
- Cast & Crew
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