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Publius Ovidius Naso

Biographie:

Als Sohn eines römischen Ritters stand dem am 20. März 43 v.Chr. bei Sulmo geborenen Ovid die Welt offen: Die Welt am Ende der Römischen Republik, die Welt zu Beginn des monarchisch geführten Römischen Imperiums.
Ovid erhielt seine Ausbildung in Rom, wo er dann auch Rhetorik studierte. Es folgte eine Bildungsreise nach Griechenland und Kleinasien. Auch die erste Stufen der Ämterlaufbahn dürfte er erklommen haben.
Doch dann verfolgte er nicht weiter die übliche Karriere der römischen Elite, sondern widmete sich seiner früh erkannten Leidenschaft für die Dichtung.

Zwischen 20 und 1 v.Chr. brachten ihm die Veröffentlichungen von Gedichten und Tragödien große Erfolge ein. Er war der gefeiertste Dichter Roms.

Doch 8 n.Chr. folgte der jähe Fall: Ohne Gerichtsverhandlung wurde Ovid plötzlich auf Befehl des Augustus verbannt – nach Tomis, einem halbbarbarischen Kaff am Schwarzen Meer, das ständig getischen und sarmatischen Plünderern ausgesetzt ist.

Da zwei Frevel, Gedicht und Verirrung, zugrunde mich richten,
sei meines zweiten Vergehns Fehltritt in Schweigen gehüllt:
denn ich bin es nicht wert, dich erneut zu verwunden, o Kaiser;
Bleibt das andre: ich werde beschuldigt, durch schändliche Dichtung
schamlosen Ehebruchs Lehrer geworden zu sein. — Ov.trist.2,207ff.

Über die genauen Gründe seiner Verbannung schwieg Ovid, um die Verfehlungen niemanden erneut ins Gedächtnis zu rufen. Man kann aber davon ausgehen, dass seine Exilierung im Zusammenhang mit Augustus’ Bemühungen um eine moralische "Verbesserung" der Öffentlichkeit stand.

Alle Bemühungen um eine Erlaubnis zur Rückkehr nach Rom scheiterten. Ovid starb im Exil Ende 17 / Anfang 18 n.Chr.

Werk

Ovid widmete sich (wie Catull) zunächst der erotischen Elegie: in den Amores (Liebesgedichte) und den Heroides (Briefe der Heroinen) bilden das Liebesleben und die damit verbundenen Illusionen und Leidenschaften die Hauptthemen.
Auch in seiner Tragödie Medea steht die Leidenschaft im Mittelpunkt – wie schon bei Euripides –, in den Lehrgedichten wiederum die Erotik, diesmal aber eher als gesellschaftliches Phänomen: Ars amatoria (Liebeskunst), De medicamine faciei femineae (Lehrgedicht über die Schönheitspflege der Frauen) und Remedia amoris (Heilmittel gegen die Liebe).

Die zum Zeitpunkt seiner Exilierung fast fertigen Metamorphoses knüpfen an die Tradition des Sammelgedichts; hier dreht sich alles um das Motto "Alles wird verändert, nichts bleibt wie es ist oder geht verloren".
In den Fasti – an denen er gleichzeitig mit den Metamorphosen gearbeitet hat – verbindet er den römischen Kalender mit (angeblichen) Ursprungssagen zu den jeweiligen (Feier)tagen.

Die im Exil entstandenen Werke Epistulae ex Ponto (Briefe vom Schwarzen Meer) und Tristia (Klagegedichte) würde man heute "offene Briefe" nennen, jedenfalls sind es subjektive, poetisch durchkonzipierte Briefe, die sich an die Öffentlichkeit wenden – und nicht als Gnadengesuche an eine Einzelperson.
Das Gedicht Ibis – auch im Exil entstanden – ist ein Schmäh- und Fluchgedicht. Einem Römer wünschte Ovid hier tausende, verschiedene Tode.

Das (unvollendete) Gedicht Halieutica (Über den Fischfang) und die Elegie Nux stammen nach heutiger Lehrmeinung nicht von Ovid.

Erhaltene Werke:

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1.3.2004 / Juli 2005
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