Elektra
zw. 422 u. 414 (420?)
Inhalt
Seit der Ermordung Agamemnons (siehe: Aischylos Agamemnon) sind etliche Jahre vergangen. Inzwischen wurde seine Tochter Elektra gezwungen einen Bauern zu heiraten, der sie allerdings gut behandelt.
Elektra: Ich achte dich für einen göttergleichen Freund:
Du triebst in meinem Leide keinen Spott mit mir. — Euripides: Elektra 67f. (Ü: J.J. Donner)
Sehnlich erwartet sie die Rückkehr ihres Bruders Orestes, der in der Fremde – aber in Sicherheit vor Aigisthos und Klytaimestra – aufgewachsen ist.
Nun kehrt Orestes zusammen mit seinem Jugendfreund Pylades, bei dem er aufgewachsen war, heim nach Argos. Seine Schwester hat er von vornherein für seine Rache eingeplant.
Orestes: Sie will ich sprechen und dem Mord als Helferin
Gesellen und erfahren, wie’s in Argos steht. — Euripides: Elektra 100f.
Gemeinsam planen Orestes und Elektra die Rache an Aigisthos und ihrer Mutter Klytaimestra. Orestes und Pylades geben sich als Thessaler auf dem Weg zum Alpheios aus und werden von Aigisthos eingeladen, an einem Stieropfer (für die Nymphen) teilzunehmen. Orestes nutzt die Opferschau zur Ermordung des Aigisthos.
Auch Klytaimestra wird getäuscht. Sie sucht Elektras Haus auf, eingeladen zu einer Opferung. Zuvor rechtfertigt sie die Ermordung Agamemnons mit der Opferung Iphigenies (siehe: Euripides Iphigenie in Aulis) und vorallem mit Agamemnons Beziehung zu Kassandra.
Klytaimestra: So aber gab er nur der geilen Helena
Zuliebe, weil ihr Gatte [Menelaos] diese Falsche nicht
Zu zügeln wußte, meinem Kind [Iphigenie] den Todesstoß.
Ich hätte trotzdem, ob er mich auch schwer gekränkt,
Dem Gatten nicht gegrollt und nicht getötet ihn:
Da bringt er mir die gottbesessne Seherin [Kassandra]
Heimkehrend als Genossin, und das eine Bett
Im einen Haus nahm zugleich zwei Frauen auf. — Euripides: Elektra 1027ff.
Im Haus wird Klytaimestra von Orestes getötet. (Orestes war vor dieser Tat lange zurückgeschreckt und Elektra musste ihm zureden, den Befehl Apollons zu befolgen).
Die Dioskuren erscheinen und Kastor gibt Ratschläge für das weitere Vorgehen: Elektra soll Pylades ehelichen, der von den Erinyen verfolgte Orestes sofort aufbrechen, um sich in Athen einem Gericht zu stellen, das ihn freisprechen wird, weil Apollon, der ihm den Befehl zur Vergeltung gab, die Schuld aufsichnehmen wird.
Mythos
Orestes’ Racheakt: vgl. Aischylos Choephoren und Sophokles Elektra, sowie Homer Odyssee und Pindar (11. Pythische Ode)
Zur Vorgeschichte: siehe Aischylos Agamemnon
Weiterer Verlauf der Geschichte: siehe Aischylos Eumeniden
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