Bellerophontes (Fragment)
Inhalt
Der aus Korinth stammende Bellerophontes war einst in Tiryns von König Proitos aufgenommen worden. Dort wurde er Opfer einer Intrige von Proitos Frau Stheneboias, die Bellerophontes zurückgewiesen hatte, und von Proitos mit einer Botschaft zu Iobates nach Lykien (Kleinasien) gesandt.
Diese Botschaft trug dem Empfänger auf, den (ahnungslosen) Boten zu töten. Entsprechend hatte Iobates Bellerophontes etliche lebensgefährliche Aufträge (z.B. Chimaira – s.u.) erteilt, die dieser aber mit Hilfe seines geflügelten Pferdes Pegasos erfüllen konnte. Iobates erkannte darin schließlich göttliche Hilfe und machte Bellerophontes zu seinem Schwiegersohn.
Nun will sich Bellerophontes an Stheneboia rächen und kehrt nach Tiryns zurück. Er überredet sie zu einem gemeinsamen Luftritt mit Pegasos und stößt sie dann ins Meer. Beim darauffolgenden Versuch, mit Pegasos in den Himmel zu fliegen, stürzt Bellerphontes ab.
[Bellerophontes?]: Spute dich, Seele! Laß mich, schattiges Blätterdach, die Täler voller Quellen überfliegen; denn ich will sehen, ob der Äther über meinem Haupte begehbar ist. — Euripides: Fragment Bellerophontes (308; Ü: Gustav Adolf Seeck)
Er überlebt den Sturz (verletzt?), irrt jedoch von Wahnsinn geplagt umher.
Aristophanes persiflierte Euripides’ Bellerophontes in Der Friede und ließ seinen Helden auf einem Käfer zum Himmel fliegen. Zum "Lumpenhelden" Bellerophones s.a. Aristophanes Die Acharner.
Mythos
Siehe auch: Euripides Fragment Stheneboia
Die Geschichten um Bellerophontes finden sich u.a. bei Homer Ilias und Pindar Epinikia, 13. Olympische Ode.
Vorgeschichte:
- Pegasos’ Geburt – aus dem Hals der Medusa – ist nachzulesen in Hesiods Theogonie (Hes.theog.280ff.)
- Zu Chimaira (Chimeira): siehe Ungeheuer der Mythologie: Chimaira
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