Eirene
Der Friede
aufgeführt an den Großen Dionysien 421 v.Chr.
2. Platz hinter den Schmeichlern des Eupolis und vor den Sippengenossen des Leukon (3. Platz).
Inhalt
Der attische Weinbauer Trygaios hat den langen Krieg satt. Auf einem riesigen Käfer fliegt er – ähnlich wie Bellerophontes auf seinem Pegasos – in den Himmel, in der Hoffnung von Zeus irgendwie das Ende des Krieges zu erreichen.
Doch die Götterburg ist verlassen, alle außer Hermes, der die Einrichtung bewachen soll, sind aus Ärger über die Hellenen ausgezogen und haben Ares (der Krieg) das Terrain überlassen, der die Friedensgöttin Eirene in eine Höhle eingesperrt hat. Denn offensichtlich wollten das die Hellenen: Wann immer eine Seite den Frieden anbot, schrie die andere umso lauter nach der Fortsetzung des Krieges.
Vor den Augen des Trygaios wirft der Kriegsgott eine Vielzahl griechischer Städte (dargestellt durch typische Landesprodukte) in einen gewaltigen Mörser, um sie zu zerstampfen. Nur der dafür notwendige Stößel fehlt ihm noch: Kleon (der attische Demagoge und Feldherr) und Brisidas (der spartanische Feldherr), die beiden "Mörserkeulen" sind in Thrakien verlorengegangen (beide Feldherren waren gefallen).
Der Weinbauer nützt die Zeit, die Griechen aller Stämme und Stände herbeizurufen. Gemeinsam wird Eirene befreit – Friede herrscht.
Im zweiten Teil der Komödie werden die Auswirkungen des Friedens gezeigt: reichlich Ernte und Feste, Umsatzsteigerungen bei den Herstellern landwirtschaftlicher Geräte - hingegen Ruin der Fabrikanten von Kriegsgeräten.
Hintergrund
Kurze Zeit nach der Aufführung des Stückes wurde tatsächlich Frieden geschlossen, der sogenannte "Nikiasfriede"– leider nur ein scheinbarer Friede. Beide Seite nutzten den Frieden nur zur Sammlung der Kräfte und zur Aufrüstung, um wenige Jahre später den Peloponnesischen Krieg fortzuführen.
Eine frühere Friedenskomödie von Aristophanes: Die Acharner
Home | Suche | Kontakt | Über stefan.cc | Powered by: www.loxias.cc