Die Trachinerinnen
Aufführungszeitpunkt unbekannt, eher ein frühes Werk.
Der nichtssagende Titel ist – wie damals üblich – vom Chor abgeleitet, den hier Frauen aus dem Ort Trachis bilden.
Inhalt
Über ein Jahr war Herakles fern von Trachis und seiner Frau Deianeira. Als Beute eines erfolgreichen Rachefeldzugs führt Herakles ein junges Mädchen, die Tocher des bestrafen Königs, mit sich, und bald verbreiten sich die Gerüchte, er wolle sie als Frau, nicht als Sklavin nach Hause führen.
Deianeira hört davon und glaubt nun zu einem Zaubermittel greifen zu müssen, das sie einst vom Kentauren Nessos erhielt, der sie vergewaltigen wollte und dafür von Herakles mit Pfeilen niedergestreckt worden war: sein Blut sollte sie bewahren, hatte ihr der Sterbende geraten, und ein Kleidungsstück damit tränken, wenn sie ihren Mann vor sexuellen Verfehlungen bewahren und an sich binden wolle. Diesem fatalen Rat folgend präpariert und schickt sie Herakles einen geforderten Mantel zu jenem Ort, an dem er vor seiner Rückkehr erst noch Zeus ein Heiligtum weihen will.
Das Pfeilgift, das der Heros stets benutzte und das sich im Blut des Unholds gehalten hatte, beginnt zu wirken und unter Qualen lässt sich Herakles auf einem Scheiterhaufen verbrennen. Im Sterben gibt er seinem Sohn Hyllos die Gefangene Iole zur Braut.
Mythos
Thema der Tragödie ist das qualvolle Ende des Herakles nach einem Leben voller Qualen (siehe Artikel Herakles). Der Lohn für all diese Mühen und Schicksalsschläge ist die Unsterblichkeit. Als Einziger der Menschen – so zumindest Homer – wird der tote Herakles aus dem Hades entlassen und unter die Götter aufgenommen. (Und Hebe, die Jugend, wird seine Frau).
Zur Geschichte des Herakles: siehe Artikel Herakles
Deianeira und Herakles: siehe Ovid Briefe der Heroinen (IX.)
Vorgeschichte:
- Wahnsinn des Herakles: siehe Euripides Herakles
Weitere Geschichte:
- Herakles unter den Göttern: siehe u.a. Lukianos Göttergespräche (A13)
- Nachkommen des Herakles: siehe u.a. Euripides Heraklides
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