Amadeus
Spielfilm, USA 1984. Regie: Milos Forman
Handlung
Der alte Hofkompositeur Antonio Salieri beichtet nach seinem Selbstmordversuch einem Priester: er trage die Schuld am Tode Wolfgang Amadeus Mozarts – und erzählt das Leben des wohl berühmtesten Salzburgers aus seiner Sicht.
Während Mozart bereits in jüngsten Jahren als Genie an den europäischen Höfen herumgereicht wurde, verbringt Salieri, der Sohn eines Händlers, seine Kinder- und Jugendjahre in einem kleinen italienischen Dorf. Sein innigster Wunsch:
»Herr, mach aus mir einen großen Komponisten, lass mich deine Herrlichkeit durch Musik preisen. Gib, dass auch ich gefeiert werde. Mach mich auf der ganzen Welt berühmt, lieber Gott, mach mich unsterblich.«
Im Gegenzug verspricht der Knabe Gott seine Keuschheit und seinen Fleiss. Und Gott scheint Salieris Gebet erhört zu haben: der Vater stirbt plötzlich und Salieri kann eine musische Ausbildung und Karriere beginnen, die ihn rasch an den Wiener Hof, direkt an die Seite Kaiser Josephs II. bringt.
Doch dann kommt Mozart.
Die erste persönliche Begegnung mit Mozart ist für Salieri ein Schock: das musikalische Genie entpuppt sich als »infantiler, obszöner Mensch«.
»Das … war Mozart. Das! Diese kichernde Kreatur mit der schmutzigen Phantasie … […]
Aber weshalb … weshalb sollte Gott zu seinem Instrument ein oszönes Kind erwählen?«
Was für ein Gegensatz! Hier das extrovertierte Genie, offenherzig und naiv, mit einem Übermaß an Selbstvertrauen und einem starken Hang zu Alkohol und Frauen ausgestattet – dort der ernsthafte Musiker, vertraut mit den Gepflogenheiten bei Hof, voller Frömmigkeit und Demut.
»Ich wollte immer nur zu Gott singen. Er gab mir dieses Verlangen. Und dann machte er mich stumm. […] Wenn er nicht wollte, dass ich ihn preise mit meiner Musik, warum dies Verlangen in mich senken?«
Es kommt noch schlimmer: Mozart hat eine (beläufige) Affäre mit einer Frau, die Salieri selbst begehrt (aber nie hatte). Und bald darauf muss Salieri feststellen, dass Mozart keinerlei Korrekturen auf seinen Notenblättern benötigt: der selbstgefällige, genusssüchtige Komponist bringt seine musikalischen Eingebungen nicht als Entwürfe erstmals zu Papier, sondern mühelos – in Perfektion!
»Von jetzt an sind wir Feinde: Du [Gott] und ich [Salieri]. Weil du einen prahlerischen, zottigen, infantilen Jungen auserwählt hast, und mir zum Ausgleich nur die Fähigkeit gegeben hast, deine Inkarnation zu erkennen.«
Mozart – und dessen Frau – gegenüber gibt er sich stets als Verehrer und Gönner, insgeheim hingegen lässt Salieri nichts unversucht, Mozart zu schaden und den vermeindlichen Plan Gottes zu durchkreuzen …
Kritik
Der frühe Tod des genialen Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791) war und ist Anlass für unzählige Spekulationen über die mögliche Todesursache: von Gift und (unabsichtlicher) Selbstvergiftung (durch Quecksilber beim Versuch der Selbsttherapie gegen Syphilis) war und ist immer wieder die Rede. Und einige Gerüchte machten Antonio Salieri (1750–1825) zum Mörder Mozarts, ja Salieri selbst soll (angeblich) – in hohem Alter und im Irrenhaus – das gestanden haben. Was mittlerweile stark bezweifelt wird.
Vorlage für den Film war das Theaterstück Amadeus von Peter Shaffer aus dem Jahre 1979.
Besetzung:
Antonio Salieri | … F. Murray Abraham | |
W.A. Mozart | … Tom Hulce | |
Konstanze Mozart | … Elizabeth Berridge | |
Kaiser Joseph II. | … Jeffrey Jones | |
Emanuel Schikaneder | … Simon Callow | |
Leopold Mozart | … Roy Dotrice |
Drehbuch: Peter Shaffer
DVD:
Filmlänge: | ca. 153 min. (1 DVD) / 180 min (Director’s Cut, 2 DVDs) | |
Ton: | Dolby Digital | |
Sprachen: | Deutsch, Englisch, Spanisch |
Extras (nur Director’s Cut):
- Making Of
- Audio-Kommentar
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