Cleopatra
Spielfilm, USA 1962. Regie: Joseph L. Mankiewicz
Handlung
Nach seinem Sieg bei Pharsalos (48 v.Chr.) über das republikanische Heer folgt Iulius Caesar seinem flüchtenden Gegner Pompeius ("Magnus") nach Ägypten. In Alexandria, wo ihm der Kopf des einst mächtigen Feldherrn Pompeius ausgehändigt wird, gerät Caesar in den Geschwisterstreit zwischen Ptolemaeus (XII.) und Cleopatra (VII.) um den Thron in Ägypten: Caesar entscheidet zu Gunsten Cleopatras und macht diese nicht nur zur Herrscherin von Ägypten, sondern auch zu seiner Geliebten.
Während sich in Rom die Gegner Caesars über seine Abwesenheit freuen, gebiert Cleopatra einen Sohn, den Caesar offiziell anerkennt.
Nach seiner Rückkehr nach Rom folgen ihm auch Cleopatra und ihr "Caesarion" – in einem triumphalen Einmarsch.
Aber Caesars Machtstreben findet ein jähes Ende. Nach der Ermordung Caesars flüchtet Cleopatra mit ihrem Sohn nach Ägypten zurück.
Die Römische Republik ist derweil am Ende. Schließlich besiegen die verbündeten Caesarianer Marcus Antonius und Octavian das Heer der republikanischen Caesarenmörder und teilen sich fortan die Macht: Marcus Antonius erhält den Osten, dem auch Ägypten praktisch angehört.
Antonius ist nicht so sehr am Reichtum Ägyptens interessiert, er will auch an der Seite der ägyptischen Königin Caesars Nachfolge antreten. Doch der trinkfreudige Soldat kommt mit der hohen Politik und dem langen Schatten des vergöttlichten Caesar nicht zurecht.
Währenddessen bereitet sich Octavian auf die endgültige Entscheidung vor …
Kritik
Der Film hat die für damalige Zeiten unglaubliche Summe von 44 Millionen US$ gekostet, die durch die Einspielergebnisse aus den Kinos nicht wieder wettgemacht werden konnten. Vorallem an den – mitunter etwas sehr phantasievoll geratenen – Kulissen, Bauten, Kleidern und Einrichtungsgegenstände kann man die immensen Kosten leicht erahnen: Allein die Seeschlacht bei Actium, das riesige "Gefährt", das Cleopatra für ihren pompösen Einzug in Rom nutzt, Cleopatras goldenes Kleid (kolportierter Preis damals: 1 Mio. US$), …
Dem optischen Einsatz steht der inhaltliche nicht nach: Die Handlung folgt im Großen und Ganzen den antiken Überlieferungen, sogar das eine oder andere Zitat ist wortlich übernommen worden. Vorallem aber die feinen, geschliffenen Dialoge machen den Film zum Genuss. Zwei Beispiele (im OT):
Agrippa: »Nothing bores me so much as an intellectual!«
Caesar: »Makes a better admiral of you, Agrippa.«
Marcus Antonius: »Your tongue is old, but sharp, Cicero. Be careful how you wag it. One day it will cut off your head.« (Siehe Biografie Ciceros)
Die streitfreudige und eifersüchtige Beziehung zwischen Cleopatra und Marcus Antonius wird darüberhinaus von zwei Schauspielern personifiziert, die es sich aufs Streiten vor und hinter der Kamera trefflich verstanden: Elizabeth Taylor und Richard Burton.
Der Version von Cleopatra, die heute noch (immer wieder) im Fernsehen ist, sind eine Vielzahl von Szenen zum Opfer gefallen, die keineswegs "schlechter" waren. Ganz im Gegenteil: es sind vorallem historisch-politische interessante Szenen.
Mit der geschnittenen Version wurde die Liebesgeschichte stärker betont, die ungeschnittene Version der DVD-Special-Edition zeigt hingegen, um wievieles vielschichtiger und detailierter der Film ursprünglich konzipiert war.
Besetzung:
Cleopatra | … Elizabeth Taylor | |
Marcus Antonius | … Richard Burton | |
Iulius Caesar | … Rex Harrison | |
Rufius | … Martin Landau | |
Agrippa | … Andrew Keir | |
Octavian | … Roddy McDowall | |
Sosigenes | … Hume Cronyn |
Drehbuch: Carlo Mario Franzero, Sidney Buchman, Ben Hecht, Ranals MacDougall und Joseph L. Mankiewicz
Regie: Joseph L. Mankiewicz (ersetzte den gefeuerten Rouben Mamoulian) und Darryl F. Zanuck
DVD:
Filmlänge: | 240 min. (2 DVDs) | |
Ton: | Dolby Digital | |
Sprachen: | Deutsch, Englisch |
Extras:
- Audiokommentare von Martin Landau u.a.
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