Troja
Troy

Spielfilm, USA 2004. Regie: Wolfgang Petersen

Zunächst sei gesagt: Der Film ist keine Verfilmung von Homers Ilias oder irgendeinem anderen antiken Werk zum Thema "Troja", sondern – nach eigenen Angaben – von Homers Ilias nur "inspiriert". Die Handlung folgt nicht der traditionellen Mythologie der Antike, auch wenn einzelne Handlungsabschnitte das vermuten lassen.

Handlung

Der griechische König Agamemnon ist (hier) ein machthungriger Herrscher, besessen vom Welteroberungsgedanken. Sein bester Kämpfer ist Achilleus, ein egozentrischer Krieger, für den nur die eigene Ehre und der Ruhm der Nachwelt zählen und dessen ganzes Sein bloß auf den Krieg ausgerichtet ist.
Mit Hilfe des Achilleus gelingt es Agamemnon, ganz Griechenland zu unterwerfen. Doch das Verhältnis zwischen Achilleus und Agamemnon ist äußerst gespannt.

Kurz nach der Hochzeit des finsteren Menelaos mit der jungen Helena, trifft eine Gesandtschaft der Trojaner bei Meneloas in Sparta ein. Der junge trojanische Prinz Paris verliebt sich in die Frau seines Gastgebers, verführt sie und nimmt sie bei der Abreise heimlich mit.

Menelaos wendet sich an seinen Bruder Agamemnon, dem der Vorfall gerade recht kommt, um den (vermeindlich) letzten großen Gegner zu bekämpfen: das mächtige Troja. Die Verbündeten werden gesammelt, auch Achilleus läßt sich (von Odysseus) überreden, obwohl ihm seine Mutter Thetis prophezeit, dass ihm vor Troja der frühe, aber ruhmreiche Tod bevorsteht. Angesichts der Alternative – eine langes Leben ohne dem Ruhm der Nachwelt – überlegte Achilleus nur kurz.

Mit einer riesigen Flotte landen die Griechen unter der Führung Agamemnons an der kleinasiatischen Küste vor Troja und beginnen den berühmten Trojanischen Krieg …

Kritik

Wie bereits anfangs erwähnt: Die Verantwortlichen dieses Films fühlten sich von Homers Ilias nur "inspiriert". So produzierten sie ein profanes, aber ansehnliches Kriegsspektakel mit jeder Menge Computertricks und aufwändigen Special Effects, einer bezaubernden Helena und einem überzeugend brutalen Achilleus.

Auch wenn der Film Troja keine Verfilmung der Ilias ist, muss er sich einen Vergleich mit ihr gefallen lassen – immerhin wurde auf die Quelle der Inspiration werbewirksam hingewiesen und eine Menge daraus entnommen.
Troja ist keine griechische Tragödie, sondern ein unterhaltsamer Spielfilm. Die in der antiken Mythologie äußerst ausgeprägten Protagonisten (und "Nebenrollen") des Trojanischen Krieges sind für Troja stark vereinfacht und zum Teil auch sehr verändert worden, um die für eine Hollywood-Spielfilm-Dramaturgie nötigen Rollen besetzen zu können. Zur Gänze gestrichen wurde auch jeglicher Einfluss der Götter auf die Handlung, nur Thetis ist eine kleine Szene geblieben. Ebenso blieben fast alle anderen berühmten Szenen der Ilias – die Gesandtschaft, die Dolonie, die Leichenspiele usw. – unberücksichtigt, allein der Bittgang des Priamos wurde verfilmt.

Mit diesem Bittgang endet bekanntlich die "Vorlage" der Ilias. Für den weiteren Handlungsablauf erlaubte sich der Drehbuchautor noch größere Freiheiten. Das "Trojanische Pferd" fehlt aber freilich nicht und szenenweise wird Vergils Aeneis (2. Buch) als "Vorlage" erkennbar.

Besetzung:

Achilleus   … Brad Pitt
Agamemnon   … Brian Cox
Helena   … Diane Kruger
Paris   … Orlando Bloom
Hektor   … Eric Bana
Priamos   … Peter O’Toole
Menelaos   … Brendan Gleeson
Odysseus   … Sean Bean
Andromache   … Saffron Burrows
Thetis   … Julie Christie
Patroklos   … Garrett Hedlund
Briseis   … Rose Byrne

Drehbuch: David Benioff – inspiriert von Homers Ilias

Regie: Wolfgang Petersen

DVD:

Filmlänge:   190 min. (Director's Cut), 156 min. (Kinoversion)
Ton:   Dolby Digital 5.1
Sprachen:   Deutsch, Englisch, Polnisch, Spanisch

 

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10.7.2005 / 2014

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