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Musische Wettkämpfe
In der Intension des jeweiligen Festes ähnlich den sportlichen Wettkämpfen waren die Wettkämpfe in Musik, Dichtkunst, Tanz, Redekunst und zwischen musikalischen Ensembles mit Chor- und Instrumentalmusik. Viele Feste veranstalteten sowohl gymnastische agones wie auch musische.
Die Spiele in Delphi sollen zuerst nur aus einem musischen agon bestanden haben, und zwar dem Wettgesang einer Hymne an die Gottheit, begleitet von einer Kithara (Pausanias: Beschreibung Griechenlands 10,7,2). Erst 582 v.Chr. sollen anlässlich der Reorganisation der Spiele sportliche Wettkämpfe eingeführt worden sein.
Bewerbe
Es gab Wettbewerbe im Singen von Epen, Liedern und Gedichten (von der Kithara oder Flöte begleitet), solche für Herolde und für Rhapsoden, die Götter- und Heldengeschichten rezitierten.
Auch künstlerische Produktionen wetteiferten miteinander: Tanz, Theaterspiel, Dichtkunst, Musik, Kostümierung und Inszenierung waren zusammen oder einzeln "Bewerbe", unterteilt in Tragödien und Komödien (inklusive Satyrspiele).
Den Chor und die Schauspieler betrachtete man zwar als Werkzeug des Dichters, dem "offiziellen" Teilnehmer des Bewerbes, aber der Chorege als Finanzier und Verantwortlichen für Proben und Kostümierung stand im Wettbewerb mit anderen Choregen.
Das Gleiche galt schon zu Zeiten des Sophokles für den Schauspieler der Hauptrolle der im Wettbewerb stehenden Dramen.
Weitere Wettbewerbe gab es für Tänzer – in Gruppen und als Solotänzer –, im speziellen auch Kriegstänzer sowie in späteren Zeiten auch Pantomimen, wahrscheinlich auch für Maler und andere Künstler.
Musische Wettbewerbe fanden nicht nur bei den panhellenischen Festen statt, sondern auch an anderen Orten, z.B. auf Delos (Thukydides: Peloponnesischer Krieg 3,104), in Sikyon (Herodot: Historien 5,67) oder Athen (vgl. Plat.nom.828c.834e) – s. Dionysien und Lenäen.
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