Sextus Aurelius Victor

Die römischen Kaiser
Liber de caesaribus

Inhalt

Historiae abbreviatae ab Augusto Octaviano, id est a fine Titi Livii, usque ad consulatum decimum Constantii Augusti et Iuliani Caesaris tertium.

ist dem Text vorangestellt und treffend: Das Buch ist eine kurzgefasste Geschichte Roms und seiner Caesaren, beginnend ca. 30 v.Chr. mit Octavius – besser bekannt unter seinem Titel "Augustus" – bis 360 n.Chr., als Flavius Iulius Constantius (II.) Augustus und Flavius Iulius Claudius Caesar herrschten. Aurelius Victor beginnt also dort, wo Titus Livius’ großes Werk Ab urbe condita endet – mit (dem 1.) Augustus – und führt den Leser in die Gegenwart des Autors.

In dieser Ausgabe (Tusculum) umfassen der Originaltext und die Übersetzung zusammen rund 150 Seiten. Entsprechend kurz sind die Abschnitte über die einzelnen Herrscher. Im Vordergrund stehen der Charakter und gleichsam ein Resümee der gesamten Regierungszeit, Episoden und Einzelereignisse sind nur sehr selten etwas genauer beschrieben.

Die auch heute gewohnte Unterteilung der Caesaren in verschiedene Gruppen geht (auch) auf Aurelius Victor zurück: die Dynastien, die Adoptivkaiser, die Soldatenkaiser und das Dominat. Diese Gruppen werden denn auch in ihrer Gesamtheit vom Autor charakterisiert.

Kritik

Aurelius Victor hat sich nicht mit einer bloßen Zusammenfassung historischer Fakten begnügt, er bewertet sie auch moralisierend. Auffällig ist, dass er nicht nur Abstammung und Wesen der einzelnen Personen mit deren Taten in Verbindung setzt, sondern ein wesentliches Augenmerk auf dessen Bildung richtet. Für Aurelius Victor schließt die Abstammung nicht (mehr) die Bildung automatisch mit ein. Und zwar gleichgültig, ob mit Abstammung das familiäre Umfeld oder die regionale Herkunft gemeint ist. An mehreren Stellen hebt Aurelius Victor die Leistungen der Nicht-Italiener für den Staat hervor.

Als Quellen dürften Aurelius Victor vorallem die Historiker Sueton, Tacitus, Cassius Dio wie auch andere Autoren (z.B. Seneca) gedient haben. Vorallem für die Zeit ab 250 kennen wir die Quellen nicht. Aus dieser Zeit ist uns zu wenig erhalten geblieben, die Existenz einiger namentlich überlieferter Quellen wird mittlerweile überhaupt bezweifelt.

Ausgabe

Diese Tusculum-Ausgabe von Die Römischen Kaiser beinhaltet weiters eine Einführung zu Autor und Text, Erläuterungen (über 100 Seiten), sowie Stammtafeln der Dynastien, Karten und eine chronologische Übersicht der Römischen Kaiser von 27 v. bis 360 n.Chr.

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Zu den Bezeichnungen "Augustus" und "Caesar"

Nach dem Sieg im Bürgerkrieg war Octavius (Gaius Iulius Caesar filius Caesar) praktisch der Alleinherrscher. 27 v.Chr. nahm er offiziell das Prinzipat an und führte den Titel "Augustus" ("Erhabener"). [Der Titel "Rex" ("König") war seit Einführung der Republik Rom (ca. 500 v.Chr.) verhasst.] Fortan führten die Herrscher Roms den Titel "Augustus" im Namen.

Auch die Bezeichnung "Caesar" hielt sich: erst als Namenteil der Iulischen Dynastie, dann auch als Kennzeichnung eines (Mit)Regenten: "Imperator Caesar" oder nur "Caesar".

Unter Hadrian wurde die Unterscheidung zwischen "Augustus" und "Caesar" deutlicher: beide waren die Inhaber der höchsten Macht, doch mit unterschiedlichen Befugnissen; der Caesar oder die Caesares waren die bestimmten Nachfolger des Augustus bzw. der Augusti.

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1.4.2004 / 2014

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